Die Allianz pro Schiene hat aktuell in einem großen ÖPNV-Test die Erreichbarkeit aller Städte und Landkreise Deutschlands verglichen. Das Ergebnis für Ansbach ist desaströs: Der Nahverkehr der Rezatstadt belegt bei der Erreichbarkeit für die Bürger bundesweit den drittletzten Platz unter den kreisfreien Städten. Nur die bayerischen Städte Kaufbeuren und Memmingen schnitten noch schlechter ab. Gemessen wurde, wie viel Prozent der Bürgerinnen und Bürger höchstens 600 Meter von einer Bushaltestelle und/oder höchstens 1.200 Meter von einer Bahnhaltestelle mit mindestens 28 Fahrten pro Tag entfernt wohnen. Hätten die Verkehrs-Wissenschaftler den in den Sommerferien weiter eingeschränkten Busverkehr zusätzlich bewertet, würde Ansbach gar auf den letzten Platz Deutschlands abstürzen.
OLA: zweiter S-Bahn-Halt am Messezentrum schnell umsetzen
Die Stadtratsfraktion der Offenen Linken Ansbach (OLA) kommentiert das Ergebnis in einer Pressemitteilung: „Der ÖPNV-Test zeigt klar auf, dass wir den Nahverkehr in Ansbach verbessern müssen. Dazu gehört etwa, den von der OLA vorgeschlagenen zweiten S-Bahn-Halt im Bereich des Messezentrums schnell umzusetzen. So können wir Buslinien besser durchbinden und beschleunigen.“ Stadtrat Milan Schildbach erinnert an die Kürzungspläne von Oberbürgermeister Thomas Deffner (CSU) beim ÖPNV: „Es ist inakzeptabel, wie Deffner den eigenen ÖPNV schlecht macht, anstatt den Nahverkehr als Alternative zur Blechlawine in Ansbach und Voraussetzung für nachhaltige Mobilität voranzubringen.“ Fraktionskollege Uwe Schildbach warnt nach den Gebührenexplosionen bei Kitas und Musikschule vor einer weiteren Verschlechterung der Daseinsvorsorge für die Bevölkerung: „Wer den ÖPNV abwürgen will, schränkt die Teilhabe von Kindern, Senioren und Menschen mit Behinderung ein.“
Landkreis Ansbach mit einem katastrophalen Ergebnis – Fürth auf Platz 5
Selbstverständlich ist dieser Wert im Landkreis Ansbach noch deutlich schlechter als in der kreisfreien Stadt. Doch im Landkreis-Ranking schrammte der Landkreis Ansbach mit einem Wert von 34,40 Prozent noch gerade so an einem Platz unter Deutschlands Flop 10 vorbei. Das bedeutet, zwei von drei Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis wohnen mindestens 600 Meter von einer Bushaltestelle, beziehungsweise 1.200 Meter von einer Bahnhaltestelle mit mehr als 28 Abfahrten pro Tag entfernt. Dass eine gute ÖPNV-Anbindung in Mittelfranken möglich ist, beweist jedoch die Stadt Fürth: Unter den Kreisfreien Städten belegt die Kleeblattstadt deutschlandweit Platz 5.