Am 18.02.2023 um 12.20 Uhr hatte eine Fahndungsstreife der Verkehrspolizei Ansbach den richtigen Riecher. Die Polizeibeamten nahmen im Rahmen der Schleierfahndung bereits an der Rastanlage Frankenhöhe einen Pkw mit spanischen Kennzeichen auf, der in Fahrtrichtung Nürnberg unterwegs war. Wegen starkem Verkehr konnten sie dem Pkw zunächst nur folgen und wollten ihn schließlich an der Anschlussstelle Neuendettelsau kontrollieren. Der Fahrer ignorierte zunächst die Anhaltezeichen, verringerte die Geschwindigkeit und hielt dann selbständig auf dem Standstreifen an.
35-jähriger Fahrer kooperativ, Beifahrer flüchtet
Sowohl der Fahrer, als auch der Beifahrer stiegen aus dem Fahrzeug aus. Während sich der 35-jährige Fahrer problemlos festnehmen ließ, rannte der Beifahrer los, überquerte eine Grünfläche, kletterte dann über einen Wildschutzzaun und verschwand im angrenzenden Waldstück. Der Grund für die plötzliche Flucht lag offensichtlich, in Form von vier vakuumverpackten Beuteln mit Marihuana, auf der Rücksitzbank des angehaltenen Pkw. Die verfolgenden Polizeibeamten konnten noch beobachten, wie der Flüchtende einen Bachlauf querte, bevor er aus den Augen verloren wurde. Bei der anschließend eingeleiteten Fahndung beteiligten sich mehrere Streifen der umliegenden Polizeiinspektionen, ein Diensthundeführer und ein Polizeihubschrauber.
Aufmerksamer Landwirt entdeckt Flüchtigen
Einem aufmerksamen Landwirt war dann schließlich die Festnahme des 32-jährigen Flüchtigen zu verdanken. Er entdeckte an der Plane seines Traktoranhängers eine ungewöhnliche Wölbung. Bei der Überprüfung stellte er fest, dass sich dort eine Person versteckte. Der Landwirt machte sofort mit Hupen die Polizei auf die Situation aufmerksam, so konnte kurz darauf die Festnahme erfolgen.
51 Kilo Drogen im Auto gefunden
Bei der Durchsuchung des Pkw wurden im Kofferraum zwei Reisetaschen, komplett gefüllt mit Marihuana-Beuteln aufgefunden. Das Wiegen der sichergestellten Betäubungsmittel ergab die Menge von exakt 51 Kg.
Die beiden Festgenommenen wurden am Folgetag dem Haftrichter vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen. Die weitere Sachbearbeitung übernahm das Bayerische Landeskriminalamt.
Fahrer stand unter Kokaineinfluss
Ein Teil der Sachbearbeitung blieb dann dennoch bei der Verkehrspolizei Ansbach, da sich nach der Festnahme herausgestellt hatte, dass der Fahrer den Pkw unter dem Einfluss von Drogen fuhr. Drogentypische Anzeigen konnten hier bei ihm festgestellt werden. Ein Drogenvortest reagierte erstaunlicherweise jedoch nicht positiv auf Cannabis, sondern auf Kokain. Die Menge der eingenommenen Betäubungsmittel wird die Untersuchung der entnommenen Blutprobe zeigen.