Überweisungen und Co. wandern als Dienstleistungen weiter ins Internet ab. Bereits mehr als die Hälfte aller Deutschen tätigt ihre Bankgeschäfte mittlerweile online. Besonders die jungen Bankkunden treiben diese Entwicklung weiter voran: Bei fast der Hälfte von ihnen ist Mobile Banking besonders beliebt, wie eine Studie unlängst erbrachte.
Dennoch bleibt bei der Finanzberatung das persönliche Gespräch nach wie vor die erste Wahl – auch bei der Generation Smartphone.
Kontostand und Überweisungen via PC und Tablet
Bankfilialen bekommen immer seltener Besuch: Bereits 56 Prozent aller Bankkunden erledigen ihre Bankgeschäfte online – das hat eine repräsentative Umfrage des Bundesverbands Deutscher Banken vom Januar dieses Jahres gezeigt. 35 Prozent der Befragten nutzen dafür noch den heimischen PC, während bereits 21 Prozent ihr Onlinebanking mit dem Smartphone oder Tablet tätigen.
Dabei ist Mobile Banking besonders bei jungen Bankkunden beliebt: 48 Prozent der 18- bis 29-jährigen Befragten greifen gleich zum mobilen Endgerät, um immer und überall das Konto zu checken oder eine Zalando-Lieferung zu bezahlen. Mit dem Alter geht die mobile Nutzung allerdings zurück: Während bei den 40- bis 49-Jährigen noch 29 Prozent Mobile Banking betreiben, sind es bei der Generation 60 plus nur noch fünf Prozent.
Überweisungen und das Abfragen des Kontostands sind laut Bankenverband-Studie mit Abstand die am häufigsten in Anspruch genommenen Dienstleistungen. 71 beziehungsweise 68 Prozent der Umfrage-Teilnehmerinnen und -teilnehmer geben an, dass sie diese Funktionen oft oder sogar sehr oft nutzen.
Großes Vertrauen in die Datensicherheit
Die Angst vor Identitätsklau, Datenverlust oder gar dem digitalen Abräumen des eigenen Kontos scheint immer mehr zu weichen. So geben 61 Prozent der Befragten an, dass sie Onlinebanking generell für sicher halten, 48 Prozent halten es sogar für sehr sicher. Dabei sind viele gegenüber dem Mobile Banking noch skeptischer als gegenüber dem stationären Banking am eigenen Computer daheim.
50 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, dass sie Mobile Banking für unsicherer als das Onlinebanking mit dem eigenen PC halten. 32 Prozent erachten es hingegen als genauso sicher, und vier Prozent sogar als noch sicherer.
Zudem genießen besonders Banking-Apps bei den Nutzern mehr Vertrauen als andere Applikationen: 47 Prozent der Befragten halten sie für sicherer als andere Apps, und für 50 Prozent sind sie mindestens genauso sicher. Lediglich ein Prozent ist der Meinung, dass Banking Apps unsicherer sind als andere Applikationen.
Befragt wurden 1.027 Deutsche ab 18 Jahren, Erhebungszeitraum war der 11. bis 13.1.2022.
Persönliche Finanzberatung ist nach wie vor gefragt
Mobile Banking hin oder her: Wenn es um die eigene Geldanlage geht, hat das persönliche Beratungsgespräch nach wie vor gerade bei jüngeren Deutschen absoluten Vorrang. Das zeigt eine vom Finanzdienstleister tecis unlängst veröffentlichte Studie: In ihr geben 60 Prozent der 18- bis 39-jährigen Befragten an, dass das Vieraugengespräch mit der Beraterin oder dem Berater für sie am wichtigsten ist, wenn es um Finanzlösungen geht.
Dabei erwarten 34 Prozent der von tecis Befragten von ihrem Gegenüber, dass es sie umfassend und transparent über alle infrage kommenden Finanzprodukte informiert. Für 44 Prozent ist das Gespräch dann auch die Hauptinformationsquelle für ihre Entscheidungen.
Im Gegensatz dazu informieren sich laut tecis-Umfrage nur rund 20 Prozent der Befragten völlig selbstständig, wenn es um ihre Finanzen geht.