„Ruhe bitte – wir drehen“, wird es schon bald in Mittelfranken heißen. In Eigenregie möchte das Film-Duo Simon Fischer und Michael Christian aus Roth ihren ersten Spielfilm drehen, so wird es in einer Pressemitteilung der Produktionsfirma simonslinse bekannt gegeben. Mit dabei: rund 50 Beteiligte vor und hinter der Kamera, darunter professionelle Schauspielgrößen wie Tobias Kilian und Elke Pusl. Thematisch beschäftigt sich der Spielfilm namens „Maschinenblut“ unter anderem mit Gewalt, Traumabewältigung und Entscheidungen in Extremsituationen, heißt es.
Auch im Landkreis Ansbach wird gedreht
Seit Monaten laufen bereits die Vorbereitungen. Schauspieler werden gecastet, Drehlocations gescoutet, Stellen im Drehbuch verfeinert, Logistik konzipiert. „Herausforderung ist vor allem, dass der Film in Amerika spielt. Unsere Szenenbilder hier müssen also authentisch sein“, so Carina Christian, Leiterin des Produktionsbüros von simonslinse. Ab Juni soll dann die erste Filmklappe fallen. Gedreht wird überwiegend im Landkreis Roth, Landkreis Ansbach und Nürnberg. Später soll der Spielfilm Premiere im Bavaria Kino Roth, der Heimatstadt der beiden Filmemacher, feiern. Zudem sind die Veröffentlichung als Online-Film und die Einreichung bei Filmfestivals geplant, heißt es.

Filmplakat zu „Maschinenblut“. Foto: ©simonslinse
Nachwuchsfilmemacher mit großer Vision
Die Macht des bewegten Bildes spielt für die beiden Filmemacher Simon Fischer und Michael Christian, beide 24 Jahre alt, schon immer eine große Rolle. So spielte Christian unter anderem Theater in Erlangen, Fürth, Roth und Hilpoltstein – studierte später Regie und Schauspiel in Baden-Württemberg. Fischer studierte Kulturjournalismus an der HS Ansbach, erhielt vom Landratsamt Roth den Jugendkulturpreis und gründete vor zwei Jahren die Filmproduktion simonslinse.
Als Duo arbeiten Fischer und Christian seit einigen Jahren zusammen, produzierten im vergangenen Jahr drei Kurzfilme. „Was als ambitionierte Idee begann, wurde schnell zu einem überraschenden Erfolg“, sagt Autor und Regisseur Michael Christian. Über 150.000 Aufrufe erreichten die Filmproduktionen bereits innerhalb weniger Wochen auf der Plattform YouTube.
Zudem wurden die Werke von der Jury offiziell für das diesjährige Mittelfränkische Jugendfilmfestival nominiert. Im lokalen Kino vor Ort liefen die Werke teils als Vorfilme für Hollywood-Spielfilme. Mit „Maschinenblut“ möchten die beiden Nachwuchsfilmemacher aus Mittelfranken nun den nächsten Schritt gehen. „Das wird die bisher größte und komplexeste Produktion“, so Christian.
Filmteam sucht dringend Sponsoren
Die Digitalkamera aus den Jugendjahren ist längst eingetauscht gegen professionelles Equipment, Laiendarsteller gegen Profis ausgetauscht, die Ansprüche größer geworden. Veranschlagt ist für den Spielfilm „Maschinenblut“ eine Produktionskosten-Summe von mehreren Zehntausend Euro. „Wir sind dringend auf Förderer und Sponsoren angewiesen, um die Produktion umsetzen zu können“, so Produzent Simon Fischer. Die Kulturszene hatte es in den vergangenen Jahren besonders schwer. Daher möchte das Filmteam die kreativen Köpfe in der Region vereinen und zumindest kleine Gagen bezahlen.
Hinzukommen Lizenzen, Logistik, Verpflegung, Kostüme, Technik, Requisiten, Locations, Hygienemaßnahmen und jede Menge weitere Kostenpunkte. Die Sponsoren werden entsprechend im Filmabspann, Social Media und auf der Premierenveranstaltung erwähnt und können sich unter produktion@simonslinse.de zu den Konditionen erkundigen.
Crowdfunding-Kampagne gestartet
Zudem läuft eine Crowdfunding-Kampagne. Filmfans können dort spenden und erhalten dafür Dankeschöns. Diese reichen von einer Nennung im offiziellen Filmabspann bis hin zu einem Besuch am Set. „Seit Monaten besteht unser Leben fast nur noch aus der Vorbereitung, Koordination und Planung. Tag und Nacht. Wir hoffen, dass unsere Vision nicht am Geld scheitert“, so Fischer.