Nach den Bombenentschärfungen am 8. März und 9. Juli 2021 steht der Bevölkerung im Umfeld des Ansbacher Bahnhofs möglicherweise die nächste Räumung im Zusammenhang mit dem Fund eines Blindgängers aus dem 2. Weltkrieg bevor, so berichtet die Stadt.
Freilegung für 4. September geplant
Im Rahmen einer Vorsondierung zum Bau von Signalanlagen im Osten des Bahnhofsgeländes wurde in ca. vier Metern Tiefe ein ferromagnetischer Gegenstand festgestellt, der auf eine Fliegerbombe hindeuten könnte. Die Freilegung des Gegenstandes ist in Absprache mit der Deutschen Bahn und der Kampfmittelräumung in der Nacht vom 4. auf den 5. September 2021 geplant. Für die Arbeiten wird die Bahnunterführung unter den Gleisen ab 23 Uhr gesperrt.
Sollte sich der Gegenstand tatsächlich als Fliegerbombe erweisen, werden umgehend alle Maßnahmen ergriffen, um eine zeitnahe Entschärfung zu gewährleisten. Dies beinhaltet erneut auch die Räumung eines Sicherheitsbereichs rund um den Fundort.
Mögliche Evakuierung am Sonntagmorgen
Sollte sich der Verdacht auf eine Fliegerbombe bestätigen, wird für die Entschärfung ein Sicherheitsbereich rund um den Ansbacher Bahnhof evakuiert. Die Evakuierung ist für Sonntagmorgen geplant, so dass die Entschärfung im Laufe des Vormittags durchgeführt werden kann. Der genaue Zeitablauf und das Evakuierungsgebiet können erst am Sonntag, nach der Freilegung der möglichen Fliegerbombe, festgelegt werden.
Noch keine genauen Aussagen möglich
„Zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch nicht möglich genauere Aussagen zu treffen. Erst wenn der Gegenstand eindeutig identifiziert ist, können weitere Schritte eingeleitet werden. Die Einsatzkräfte bereiten sich auf alle Eventualitäten vor. Deshalb erfolgt auch schon jetzt die Information an die Bevölkerung“, so der Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz der Stadt Ansbach Udo Kleinlein. Weitere Einzelheiten sollen in der kommenden Woche kommuniziert werden, so der Rechtsreferent. Für den Fall einer Räumung werde man auf jeden Fall ausreichend Kapazitäten zur Unterbringung der Anwohnerinnen und Anwohner vorhalten.
Kein Grund zur Besorgnis
Grund zur Besorgnis für die Bevölkerung besteht laut der Experten im Vorfeld der Aktion nicht. Vorsichtsmaßnahmen seien demnach erst mit der Freilegung des Objekts notwendig. Von der Maßnahme betroffen ist zumindest der Schienenverkehr, der während der Baggerarbeiten weitgehend und während einer möglichen Entschärfung voll eingestellt werden muss. Hierfür wird durch die Deutsche Bahn ein Schienenersatzverkehr an der Hofwiese eingerichtet.
Für Ernstfall: Bürgertelefon wird eingerichtet
Die Stadt Ansbach richtet für den Fall eines Bombenfundes am 5. September ein Bürgertelefon ein. Bis dahin steht die Verwaltung für Fragen unter Tel. 0981 51-304 zu den folgenden Zeiten zur Verfügung: montags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, freitags von 9 bis 12 Uhr.
Für Personen, die nicht die Möglichkeit haben, bei einer möglichen Evakuierung zu Freunden, Bekannten oder Verwandten zugehen, wird im Tagungszentrum Onoldia eine Unterkunft eingerichtet. Dies gilt auch für Personen, die Corona-positiv oder in Quarantäne sind, diese werden dort räumlich getrennt untergebracht.