Banner
Polizei im Einsatz. Symbolfoto: Pascal Höfig
Polizei im Einsatz. Symbolfoto: Pascal Höfig

Verkehrsunfallstatistik 2020 für den Landkreis Ansbach

Wildunfälle auf dem Höchststand und Auswirkungen der Pandemie: Die Polizeiinspektion Ansbach stellt die Verkehrsunfallstatistik 2020 für den Landkreis Ansbach vor.

Teilweise leere Straßen

Die Corona-Pandemie hatte auch Auswirkungen auf das Unfallgeschehen 2020 im Straßenverkehr. Aufgrund des Lockdowns und vermehrtes Homeoffice gab es teilweise leere Straßen. Somit sind die Statistikdaten nur bedingt vergleichbar mit den Vorjahren.
Ohne die Zahlen der Autobahnen gingen die Gesamtunfälle von 5.378 auf 4.807 zurück. Das sind -10,60 %, bayernweit waren es -16,13 %.

Anzahl Verkehrstoter reduziert

Die Anzahl der Verkehrstoten reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr (2019) von zehn auf sechs. Erfreulich war auch der starke Rückgang bei den Verletzten um 20,64 %. In den Bereichen Verkehrsunfallflucht, Alkoholunfälle, Schulwegunfälle, junge Erwachsene und Senioren gingen die Zahlen sogar deutlich zurück. Bei den Motorradfahrern sind diese fast gleich geblieben.

Der Radfahrboom des vergangenen Jahres spiegelte sich auch im Unfallgeschehen wider. In fast zwei Drittel der Fälle war der Radfahrer der Hauptverursacher. Leitender Polizeidirektor Josef Mehringer, Leiter der Polizeiinspektion Ansbach, zu den Zahlen: „Ein Fahrradhelm rettet Leben und schützt vor Kopfverletzungen – das ist Fakt und durch zahlreiche Studien eindeutig bewiesen.“

Rectangle
topmobile2
Verletzte nach Beteiligungsart bei Verkehrsunfällen 2020. Grafik: Polizei Ansbach

Verletzte nach Beteiligungsart bei Verkehrsunfällen 2020. Grafik: Polizei Ansbach

Wildunfälle: Schaden von über 6 Millionen

Bei den Wildunfällen gab es 21 verletzte Verkehrsteilnehmer und einen Schaden von ca. 6.3 Millionen Euro. Nicht zu erklären ist der deutliche Anstieg der Unfälle mit Rehwild um 8,56 % gegenüber dem Vorjahr. Dieser Trend hält bereits zehn Jahre an. Beim Rehwild gab es in diesen Zeitraum einen Anstieg von 1.005 auf 1.865 Fälle, das sind 85,57 %. Bei den anderen Tierarten gab es in diesem Zeitraum keine Steigerungen.

Wildunfall mit Rehwild. Foto: Polizei Ansbach

Wildunfall mit Rehwild. Foto: Polizei Ansbach

„Jeder Verkehrstote ist einer zu viel“

Landrat Dr. Jürgen Ludwig: „Ich freue mich, dass die Unfallzahlen im Landkreis Ansbach im Jahr 2020 so stark gesunken sind. Wenngleich der Rückgang vor allem pandemieabhängig ist, gilt mein Dank der Polizei für die gute Präventions- und Ermittlungsarbeit, denn: jeder Verkehrsunfall und jeder Verkehrstote ist einer zu viel.“

Viele Unfallhäufungsstellen entschärft

Leitender Baudirektor Heinrich Schmidt, Leiter des Staatlichen Bauamtes: „Durch bauliche Maßnahmen konnten wir in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Unfallhäufungsstellen entschärfen. Das Unfallgeschehen spielt sich aber mittlerweile immer mehr in der Fläche ab und weniger an einzelnen Stellen, die durch Baumaßnahmen entschärft werden könnten.

Häufigste Ursachen bei Verkehrsunfällen mit Toten und/oder Schwerverletzten 2020. Grafik: Polizei Ansbach

Häufigste Ursachen bei Verkehrsunfällen mit Toten und/oder Schwerverletzten 2020. Grafik: Polizei Ansbach

Hauptunfallursache: nicht angepasste Geschwindigkeit

Die Hauptunfallursache bei Unfällen mit schwerverletzten oder getöteten Personen ist nicht angepasste Geschwindigkeit bzw. Raserei. Ich hoffe, dass die vom Bund geplante Verschärfung des Bußgeldkatalogs bald in Kraft tritt. Dass sich der deutsche Autofahrer an geltende Geschwindigkeitsbeschränkungen halten kann, zeigt sich eindrucksvoll in den Nachbarländern Österreich oder Schweiz, weil dort bei Missachtung deutlich höhere Bußgelder fällig werden. Ab dem Grenzübertritt nach Deutschland steigt das Geschwindigkeitsniveau bisher leider wieder deutlich an.“

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Pressemitteilung der Polizeiinspektion Ansbach.
Banner 2 Topmobile