Marcel ist gebürtiger Ansbacher und lebt auch heute in Sachsen bei Ansbach. Aus einem anfänglichen Interesse an Foto- und Videografie entstand nach und nach eine Leidenschaft, die er irgendwann zum Beruf machen möchte. Dafür reist Marcel um die Welt und macht atemberaubende Aufnahmen von der Natur. Aber auch in Sachsen hat er seine liebsten Motive bereits gefunden. Im Interview erzählt er uns, was er mit seiner Heimat verbindet, was man für den Anfang zum Fotografieren benötigt und welche Ziele er in der Zukunft verfolgt.
Foto- und Videografie aus Ansbach
Ansbach Plus (AP): Wie kamst du zum Fotografieren und Filmen? Fand das nacheinander oder parallel statt?
Marcel: Das Ganze hat eigentlich damit angefangen die schönsten Erinnerungen aus den Urlauben festzuhalten. Am Anfang natürlich nur mit einer Kompaktkamera und Handy. Später ist dann eine GoPro für Action-Aufnahmen dazu gekommen. Dann habe ich großes Interesse an der Landschaftsfotografie und -videografie gefunden und mir Ausrüstung dazu gekauft. Eine professionelle Kamera mit verschiedenen Objektiven und Zubehör und ein Kameradrohne.
AP: Bist du hauptberuflich Foto- und Videograf?
Marcel: Ich mache die Landschaftsfotografie bisher nur hobbymäßig. Mittlerweile habe ich auch ein Kleingewerbe für Portraitfotografie usw. angemeldet, aber da habe ich bisher noch nicht so richtig Fuß fassen können. Mein Traum wäre es später einmal mit der Fotografie ein bisschen was zu verdienen und so gut zu werden um auch Workshops anbieten zu können.
AP: Was verbindest du mit deiner Heimatstadt? Was bedeutet sie für dich?
Marcel: Sachsen bei Ansbach ist seit meiner Geburt mein Wohnort. Ansbach an sich ist eine schöne kleine Stadt, in der es so ziemlich alles gibt was man braucht. Ich finde auch schön, dass es um Ansbach noch Natur, Wälder und Wiesen gibt. Mitten im Herzen einer Großstadt zu leben wäre nichts für mich. Da ist mir das kleine Ansbach mit Umgebung schon lieber. Ich bin zwar sehr gerne in der Welt unterwegs, aber die Heimat ist nun mal die Heimat!

Die Urpfarrei St. Alban in Sachsen bei Ansbach.
Foto: Marcel Mader
Faszination (bewegte) Bilder
AP: Was fasziniert dich so an Fotos und Filmen generell?
Marcel: Für mich ist es einfach wunderschön immer wieder neue atemberaubende Orte zu entdecken und auf Bildern und Videos festzuhalten. Ich plane oftmals Urlaube ausschließlich für die Fotografie. Da bin ich dann auch gerne alleine unterwegs und kann mir Zeit lassen so viel ich will. In der Landschaftsfotografie ist Zeit immer wichtig. Vor allem in den Bergen kann sich das Wetter dermaßen schnell ändern. Noch dazu kommen die unterschiedlichen Lichtstimmungen bei Sonnenaufgang und Untergang. Es kommt oft vor, dass ich an einem Spot 1-2 Stunden warte und dort mein Stativ aufbaue, um einen Zeitraffer aufzunehmen. In der Zeit kann man wunderbar die Ruhe genießen.
AP: Verfolgst du ein bestimmtes Schema mit deinen Aufnahmen?
Marcel: Ich lasse mich natürlich gerne von anderen Fotografen auf Instagram und ähnlichen Seiten inspirieren. Wenn ich schöne Orte entdeckt habe, schaue ich übers Internet, ob in der Umgebung noch andere Highlights zu finden sind. Dann plane ich meine Reise so, dass ich möglichst viele Orte einbinden kann, ohne jedoch Stress aufkommen zu lassen. Dafür habe ich mir vor kurzem einen Minicamper gebaut, in dem ich auch schlafen kann und so ziemlich unabhängig bin. Ich versuche dann an speziellen Spots zu Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang zu sein, je nach Spot eben. Da ist das Licht einfach am besten.
Equipment & Ausstattung
AP: Was ist deiner Meinung nach die Grundausstattung, die man sich zulegen sollte, wenn man professionell fotografieren möchte?
Marcel: Um anzufangen ist eigentlich gar nicht so viel Equipment nötig. Klar kann man auch einfach mit dem Handy anfangen, die Handykameras werden ja auch immer besser. Und, wenn man dann Gefallen daran gefunden hat, kann man sich spezielle Ausrüstung kaufen. Als Grundausstattung würde ich eine Kamera, bei der man die Objektive wechseln kann und auf jeden Fall ein Stativ empfehlen. Und für ein paar speziellere Bilder eine kleine Drohne. Die werden ja auch immer besser und günstiger. Man darf sie allerdings nicht überall einsetzen.
Für die Bildbearbeitung, die bei mir bei jedem Bild stattfindet, empfehle ich Adobe Lightroom. Mit diesem Programm kann man alles machen, was man braucht.
AP: Womit fotografierst du am liebsten oder ist die Mischung das Entscheidende?
Marcel: Für mich ist die Mischung das Entscheidende. Ich verwende meist ein Weitwinkelobjektiv um die ganze Landschaft gut einfangen zu können. Wenn Wasser im Spiel ist benutze ich auch gerne ND Filter für Langzeitbelichtungen. Das sind sozusagen “Sonnenbrillen” für die Kamera, um die Bilder länger belichten zu können und so beispielsweise einen Wasserfall schön glattzuziehen. An den meisten Spots packe ich dann auch meine Drohne aus und schauen mir das Ganze von oben an. Da hat man einfach Blickwinkel, die man ansonsten nicht kennt.

Übersicht des ganzen Equipments. Foto: Marcel Mader
Reisen & Motive
AP: Was sind deine liebsten Motive vor der Kamera?
Marcel: Am liebsten fotografiere ich Berglandschaften. Seen und Bäume im Vordergrund, schroffe Felsen im Hintergrund – für mich perfekt. Viele Küsten sind aber auch sehr fotogen. Jetzt möchte ich aber auch, wie vorher schon erwähnt, in die Porträtfotografie verstärkt einsteigen.
AP: Entstehen die Aufnahmen auf deinen Reisen nebenbei oder reist du explizit für die Fotos und Videos in verschiedene Orte und Länder?
Marcel: Am Anfang sind sie eigentlich nur nebenbei entstanden. Mittlerweile kommt es drauf an mit wem ich unterwegs bin. Wenn ich mit meiner Familie oder Freunden unterwegs bin entstehen die Fotos nach wie vor “nebenbei”, wobei ich an manchen Orten einfach anhalten muss, um ein Foto zu machen. Aber da hat man dann natürlich nicht so viel Zeit wie, wenn man alleine unterwegs ist. Da kommt es schon vor, dass ich mehrere Stunden bergauf wandere, um diesen ein Spot zu erreichen. Das ist manchmal ganz schön anstrengend mit dem ganzen Equipment.
AP: Hast du auch ein Lieblingsmotiv in Sachsen bei Ansbach?
Marcel: In Sachsen bei Ansbach gefällt mir das Rezattal besonders gut. Vor allem von oben gesehen mit der Drohne. Gerade jetzt im Herbst, wenn der Nebel aufsteigt, sieht das beeindruckend aus. Auf meiner Youtube Seite habe ich auch ein Video mit dem Titel “Sunrise” davon gemacht. Dort sind auch andere Landschaftsvideos zu finden. Nebenbei möchte ich noch erwähnen, dass meine Fotos auch auf Instagram und auf Facebook zu finden sind.