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Die Außenansicht des Secondhand-Ladens „La Cola – die zweite Liebe" Foto: Vanessa Göttinger
Die Außenansicht des Secondhand-Ladens „La Cola – die zweite Liebe" Foto: Vanessa Göttinger

Secondhand-Liebe in Ansbach: Sabrina von „La Cola“ im Interview

Sabrina „Brini“ hat vor ca. 15 Jahren ihre Liebe zur Nachhaltigkeit durch Secondhand-Kleidung entdeckt. Mittlerweile führt sie erfolgreich das Secondhand-Geschäft „La Cola – die zweite Liebe“ in Ansbach, das mittlerweile an zwei weiteren Standorten besteht und zusätzlich über einen Onlineshop verfügt. Wie sich der Laden von einem Teilgeschäft zum eigenständigen Laden entwickelte, was Sänger Alexander Marcus mit dem Namen zu tun hat und welche „Klamotzkis“ verkauft werden, verrät sie uns im Interview.

Sabrina und ihre „Klamotzkis“ findet man offline in der Kronenstraße 14 in Ansbach und online bei Facebook oder Instagram.

Von der Arbeit zur Berufung

Ansbach Plus (AP): Hallo Sabrina, stell dich einmal kurz vor: Woher kommst du und was machst du beruflich?

Alohaaaaaaaaa, ich bin Brini und wohne in Fürth. Aufgewachsen bin ich in einer sehr kleinen Ortschaft zwischen Nürnberg und Roth (mit mehr Kühen als Einwohnern). Ich bin gelernte Industriekauffrau und Diplom-Kommunikationswirtin. Mein Beruf = meine Berufung = Inhaberin von La Cola.

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AP: Wie bist du zum ersten Mal mit Nachhaltigkeit in Berührung gekommen?

Tatsächlich über meine Klamotzkis. Ich habe damals (vor ca. 15 Jahren) viel Secondhand gekauft – damals aus Style-Gründen. Und dann habe ich mich mit der Thematik des Klamotten-Wahnsinns auseinandergesetzt. Nach und nach kamen dann wie von selbst viele alltägliche weitere Themen hinzu: Müll und Plastik vermeiden, regional und saisonal einkaufen, unser Grundwasser schonen (z.B. der Weichspüler-Irrsinn) etc. Mittlerweile ist vieles davon für mich ganz selbstverständlich geworden und gehört zum Alltag einfach dazu.

Persönlicher Ausdruck über „angezogen sein“

AP: Wieso hast du dich dafür entschieden, einen Secondhand-Laden zu eröffnen? Gab es schon immer ein großes Interesse für Kleidung in deinem Leben?

Meiner Meinung nach kann man sich über den Weg des „angezogen seins“ super ausdrücken. Deswegen waren Klamotzkis schon immer wichtig für mich. Ich hatte einen Laden in Nürnberg – der hieß „NRNBRG“ und „La Cola – die zweite Liebe“ war ein Teil davon. Nach einigen Wochen wollten immer mehr Menschen ihre Klamotzkis auf Kommissionbasis zu uns bringen und so wuchs La Cola ganz von selbst immer weiter.

Für mich wurde dann schnell klar, dass einfach unglaublich viele, super erhaltene Klamotzkis im Umlauf sind und eigentlich niemand Neuware kaufen muss! Diese Idee wollte ich in die Köpfe der Menschen bringen.

Ausgewählte Secondhand-Kleider bei La Cola. Foto: Sabrina Rodehau

Ausgewählte Secondhand-Kleider bei La Cola. Foto: Vanessa Göttinger

Namensfindung & Organisation

AP: Wie kam der Name zustande? „Die zweite Liebe“ liegt auf der Hand, aber woher kommt „La Cola“?

Als wir 2013 nach einem Namen für das Projekt gesucht hatten, saß ich mit einer Freundin zusammen und wir hörten Alexander Marcus. Es gibt da ein ganz wunderbares Lied von Alexander Marcus (Disco La Cola), das ist in seinem Song ein Ort an dem sich Menschen treffen und da herrscht ein besonders Flair. Ich wollte, dass La Cola genauso ein Ort ist. Ein Wohlfühlort.

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AP: „La Cola“ gibt es an drei verschiedenen Standorten und zusätzlich gibt es noch einen Online-Shop. Wie organisierst du das alles, führst du deine Läden ganz alleine, abgesehen von Mitarbeitern?

Ganz zu Beginn habe ich mich um alles selbst gekümmert, von der Kontrolle der Klamotzkis bis zum Putzen, Buchhaltung, Marketing, Verkauf etc. Mittlerweile arbeitet meine Mama Teilzeit bei mir und seit Oktober unterstützt mich eine weitere Teilzeit-Kraft, zudem gibt es Aushilfen und ohne meinen Mann, meine Schwester und tatkräftige Freunde würde das Ganze nicht funktionieren.

Einblick in den Ansbacher Laden. Foto: Vanessa Göttinger

Einblick in den Ansbacher Laden. Foto: Vanessa Göttinger

AP: Wie werden die Kleidungsstücke für die Kategorie „2 € Klamotzkis“ ausgewählt und wie entstand die Idee für diese besondere Kategorie?

2 € Klamotzkis sind vom Zustand her nicht perfekt aber zum Wegwerfen sind sie viel zu schade. Mal fehlt ein Knopf, eine Naht ist aufgegangen, ein Fleck muss entfernt werden, Pilling (Fussel-Knoten) ist vorhanden oder ähnliches. Das meiste davon kann mit ein klein wenig Geschick beseitigt werden. So kann man unglaubliche Schnäppchen machen! Die Idee entstand, um ein Zeichen gegen den Wegwerf-Wahnsinn zu starten.

Die Zukunft von La Cola

AP: Was gibt es in der Zukunft für Pläne mit „La Cola“? Sind weitere Läden an anderen Standorten geplant?

Wir haben am 07.11.2020 unser Lager mit angeschlossenem Laden in Nürnberg eröffnet. Nachdem wir des Öfteren nach Kids Klamotzkis gefragt worden sind, bieten wir mittlerweile in Fürth auch Klamotzkis für Kids an. Um La Cola Kids kümmert sich meine Schwester, sie ist Mama und super im Thema. Und dann versuchen wir erstmal das Jahr mit einem blauen Auge zu überstehen. Corona macht eben alles nicht so einfach gerade.

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