Hier kommt eine sehr kreative Person aus Ansbach: Warja Jones ist Mediendesignerin und Illustratorin und ganz nebenbei hat sie auch noch den Sprung in die Selbständigkeit gewagt. Sie kümmert sich unter anderem, um das Design von Unternehmen und lässt dabei ihrer Kreativität freien Lauf. Wie ihr Arbeitsalltag ausschaut und was den Beruf ausmacht, haben wir sie bei einem Interview gefragt.
Mehr Kreativität in der Selbständigkeit
Ansbach Plus (AP): Wie bist du auf diesen Beruf gekommen?
Warja: Ursprünglich habe ich eigentlich etwas ganz unkreatives gelernt, nämlich Rechtsanwaltsfachangestellte. Aber da ich schon von klein auf kreativ war, merkte ich schnell, dass mir im Beruf etwas Wichtiges fehlte. Ich entschied mich für den größten Schritt meines Lebens, kündigte die Wohnung und Arbeit und zog mit Sack und Pack von Nürnberg nach Innsbruck um Mediendesign zu studieren.
AP: Warum hast du den Weg in die Selbständigkeit gewagt und war es schwer?
Warja: Ich habe zwar einige Agenturen in Betracht gezogen, aber in der Selbständigkeit habe ich die Möglichkeit gesehen, eine Agentur nach meinen eigenen Vorstellungen zu kreieren und mich mehr dem Thema Nachhaltigkeit und Work/Life Balance zu widmen. Der Weg in die Selbständigkeit war nicht einfach, auch weil mir oft Gleichgesinnte gefehlt haben, die bei der ein oder anderen Frage zu Rat gestanden hätten. Aus diesem Grund habe ich gemeinsam in Kooperation mit der Stadt Ansbach und Media Lab ein erstes Gründerinnentreffen im März ins Leben gerufen.
AP: Was macht dir daran am meisten Spaß?
Warja: Spaß machen mir die vielen verschiedenen Projekte, neue Menschen und auch, dass ich meinen Arbeitsalltag frei gestalten kann. So kann ich mir zum Beispiel jeden Tag mindestens eine halbe Stunde Zeit nehmen, um mich weiterzubilden und wenn mich mal die Kreativität verlässt, mache ich einfach die Buchhaltung.
Wie entstehen Grafiken?

Illustratorin Warja Jones erstellte diese Grafik über Ansbach. Foto: Warja Jones
AP: Wie erstellst du diese Illustrationen und Grafiken? Ist das aufwendig?
Warja: Meine Illustrationen erstelle ich entweder auf dem iPad oder auf dem Mac. Die Designarbeit erledige ich oft mit den Adobe Programmen. Der Aufwand bemisst sich eigentlich immer an der gestellten Aufgabe.
AP: Wie lang brauchst du im Durchschnitt für eine Grafik?
Warja: Es ist schwer, einen Durchschnitt zu nennen, denn jede Arbeit ist genauso individuell wie der damit verbundene Arbeitsaufwand. Für ein Hand Lettering brauche ich zum Beispiel oft 2-3 Stunden, für eine Illustration dann eher 6-8 Stunden.
AP: Lässt du dabei deiner Kreativität freien Lauf oder gibt es Rahmen, an die du dich halten musst?
Warja: Viele meiner Kunden schätzen meine Arbeit und geben mir oft künstlerische Freiheit. Manchmal bin ich aber auch an festgesetzte Corporate Design Vorgaben gebunden, das ist zum Beispiel oft bei größeren Unternehmen der Fall.
AP: Gibt es ein Design, auf das du besonders stolz bist?
Warja: Jedes meiner Designs macht mich immer besonders stolz, vor allem wenn der Kunde zufrieden ist. Eins meiner Herzprojekte war die Gestaltung einer barrierefreien Webseite für die Lebenshilfe Tirol.
Viel Organisation und Transparenz
AP: Was für Eigenschaften sollte man in diesem Beruf haben?
Warja: In erster Linie sollte man natürlich kreativ sein. Aber ein guter Designer muss auch stressresistent und gut organisiert sein. Außerdem wissbegierig, denn gerade in der digitalen Welt ändert sich täglich so viel!
AP: Woher erkenne ich als Kunde, wer ein guter Designer ist?
Warja: Einen guten Designer erkennt man an seinen Referenzen, er hilft dem Kunden herauszufinden, was das richtige für ihn ist und arbeitet transparent.
Unsere Rubrik „Wir fragen…“
In unserer Rubrik „Wir fragen…“ stellen wir Ansbacher Persönlichkeiten aus den verschiedensten Lebensbereichen vor und fragen sie nach ihren Erfahrungen. Wen wolltet ihr schon immer mal etwas Bestimmtes fragen? Schreibt uns per Mail an redaktion@ansbachplus.de oder kommentiert unter unserem Facebook-Posting!