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Grüner und weißer Spargel. Symbolfoto: Dirk Flieger
Grüner und weißer Spargel. Symbolfoto: Dirk Flieger

Helfende Hände gegen Ernteausfälle – auch Landwirtschaft braucht Hilfe

Gastbeitrag von Laura Fehl.

Die Corona-Krise fordert Hilfe für Bedürftige von allen Seiten. Nachbarschaftshilfe für Hilfsbedürftige in Form von Lebensmitteleinkäufen, Gassi gehen mit dem Hund der Nachbarn oder zahlreichen anderen Erledigungen und Botengängen. Schon viele Menschen haben sich dazu bereit erklärt, ihre Mitmenschen zu unterstützen. Diese Tatsache hat ein großes Lob verdient! Doch neben der zwischenmenschlichen Hilfe werden in vielen anderen Bereichen Helfer benötigt.

Ohne Ernte keine vollen Supermarktregale

Nicht nur Erkrankte oder Bedürftige benötigen Hilfe, weil diese in Quarantäne festsitzen oder zur Risikogruppe für das Coronavirus zählen. Durch das Schließen der Grenzen Deutschlands fehlen in der Landwirtschaft tausende Erntehelfer, die normalerweise aus den umliegenden Ländern zur Erntezeit nach Deutschland kommen würden.

Viele Betriebe stehen am Rande der Existenz und dazu zählen leider auch die deutschen Landwirte. Erst vor kurzem hat die Spargelernte in Deutschland begonnen, in den nächsten Wochen startet die Erntezeit für Erdbeeren und Hopfen. Und es fehlen helfende Hände. Doch auch die Ernte von Salat, Gurken, Tomaten und zahlreichem Obst und Gemüse, das unsere Supermarktregale mit regionalen Lebensmitteln füllt, leidet unter den Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus.

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Erntehelfer dürfen wieder begrenzt einreisen

Um drohende Ernteausfälle zu verhindern, haben sich Landwirtschaftsministerin Klöckner und Innenminister Seehofer auf eine begrenzte Einreise von benötigten Erntehelfern geeinigt. Doch es gelten strenge Auflagen. Die Ein- und Ausreise darf ausschließlich mit dem Flugzeug geschehen und auch nur in Gruppen. Außerdem ist eine Gesundheitsprüfung der Einreisenden vorgesehen. Sobald es einen Verdacht auf eine Corona-Infektion gibt, soll die Einreise verweigert werden. Die neu eingereisten Helfer müssen zudem in den ersten 14 Tagen nach ihrer Ankunft getrennt von anderen Beschäftigten arbeiten. Auch den Betrieb dürfen sie in dieser Zeit nicht verlassen. Doch obwohl jetzt einige der üblichen Arbeiter einreisen dürfen, wird trotzdem noch die Hilfe der inländischen Bevölkerung gebraucht. Hier setzt Klöckner auf Arbeitslose, Studierende, Asylbewerber oder Kurzarbeiter.

Weinbau. Symbolbild: Dominik Ziegler

Weinbau. Symbolbild: Dominik Ziegler

Selbst bei der Ernte mit anpacken

Diese hohen Auflagen kann wahrscheinlich nicht jeder Betrieb erfüllen oder finanzieren. Deshalb ist weiterhin die Unterstützung der Bundesbürger erforderlich. Möchte man mithelfen und einen kleinen Nebenverdienst erhalten, findet man die Stellenausschreibungen auf diversen Jobbörsen. Auch der Bundesverband der Maschinenringe hat gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium die Plattform „Das Land hilft“ gestartet, um Kontakt zwischen Landwirten und Bürgern herzustellen. Wichtig: Es werden keine Registrierungs- oder Vermittlungsgebühren erhoben. Außerdem kann man hier durch eine neue gesetzliche Anpassung weiterhin Kurzarbeitergeld beziehen.

Die Region unterstützen

Auch regional kann natürlich unterstützt werden. Möglichkeiten, regionale Landwirte zu kontaktieren sind ganz einfach:

  • Bei regionalen Bauernhöfen anrufen und nachfragen, ob Hilfe benötigt wird!
  • Aufruf auf einem Social Media Kanal starten.
  • Ein Hilfsangebot auf einem regionalen Jobportal einstellen.

Auch der Bayerische Bauernverband (BBV) versucht, die Landwirte so gut es geht zu unterstützen. Landwirte, die Helfer für die Saisonarbeit suchen, können auf dem kostenfreien Portal www.saisonarbeit-in-deutschland.de Stellenanzeigen einstellen.

Eine weitere Initiative ist die Hilfsaktion bauersuchthilfe.de. Hier können sich freiwillige Helfer und Bauern, die Hilfe bei der Ernte benötigen, kostenfrei registrieren und sich gegenseitig finden.

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