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Dr. med. Dr. med. dent Markus Tröltzsch aus Ansbach. Foto: Dr. med. Dr. med. dent Markus Tröltzsch
Dr. med. Dr. med. dent Markus Tröltzsch aus Ansbach. Foto: Dr. med. Dr. med. dent Markus Tröltzsch

„Einer für alle, alle für einen“ – Zahnarzt startet Corona-Informationskampagne

Dr. med. Dr. med. dent Markus Tröltzsch ist Arzt und Zahnarzt in Ansbach, außerdem Vorsitzender der APW der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine Patienten aber auch Kollegen über Corona und die entsprechenden Schutzmaßnahmen zu informieren – und das unkompliziert und leicht verständlich. Dafür hat er zusammen mit seinem Team eine grafische Corona-Informationskampagne gestartet.

Gastbeitrag von Dr. Markus Tröltzsch

Ansbach plus (AP): Wir sind über Ihre Corona – Informationskampagne „einer für alle, alle für einen“ auf Ihrer Webseite aufmerksam geworden. Sie haben damit inzwischen viele tausend Menschen erreicht. Was möchten Sie damit bezwecken?

Dr. med. Dr. med. dent Markus Tröltzsch: Wir haben gemerkt, dass die Menschen von den Informationen über Covid -19 regelrecht überflutet wurden. Es gibt viele Vorgaben wie man sich verhalten soll, was man tun kann, um sich zu schützen, aber dennoch haben uns viele Patienten und Bekannte gesagt, dass Sie unsicher sind wie sie sich verhalten sollen. Es schien Bedarf an einer einfacheren Übersicht zu geben. Wir haben in unserem Team eine grafisch sehr talentierte Kollegin, die dann alles grafisch umgesetzt hat und wir haben es dann über unsere Facebookseite „Troeltzsch Brothers“ verbreitet. Die überwältigende Resonanz hat uns selbst überrascht.

AP: Bei unserer Recherche sind wir an vielen Stellen auf eine Stellungnahme gestoßen, die Sie letzte Woche zusammen mit Ihrem Bruder veröffentlicht haben. Wir haben diese sogar bei vielen Zahnärztekammern auf der Website verlinkt gefunden. Was hat es damit auf sich und zu welchen Ergebnissen kommen Sie?

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Dr. med. Dr. med. dent Markus Tröltzsch: Seit dem Ausbruch von Covid-19 in Wuhan im Dezember 2019 /Januar 2020 haben wir zum Selbstschutz recherchiert, wir sind selber viel mit unseren Vorträgen unterwegs und haben auch Patienten die von weiter weg kommen und so war das wichtig für uns. Seit Anfang März, als es dann in Europa losging, haben wir aktiv eine Austauschgruppe mit mehreren Kollegen betrieben und so unsere Ergebnisse langsam verstetigt. Als dann in den Sozialen Medien die Verunsicherung vieler Zahnärzte und Ärzte deutlich wurde, haben wir unsere Zusammenfassung allen zugänglich gemacht.

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Kurz zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Vorgaben des Robert – Koch Institutes (RKI, oberste Gesundheitsbehörde) und der Ärzte und Zahnärztekammern absolut schlüssig sind und eine gute Handlungsrichtung für die Kollegen geben.
Auf unsere Praxishomepage ist diese für alle zugänglich.

AP: Welche Verhaltenstipps haben Sie für die Menschen?

Dr. med. Dr. med. dent Markus Tröltzsch: Wichtig ist es, sich an die Vorgaben zu halten damit das Gesundheitssystem weiter Zeit gewinnt, um sich auf einen hoffentlich nicht eintretenden „worst case“ vorzubereiten. Unsere Bilderkampagne soll genau dabei helfen. Zudem wird ja nun dazu aufgerufen, in der Öffentlichkeit auch Mundschutz zu tragen, das halten wir für sehr wichtig und haben daher extra noch eine Anleitung zum korrekten Tragen erstellt. Diese findet sich ebenfalls für alle auf unserer Homepage. 

AP: In den Medien äußern sich einige Zahnärzte, Ärzte und Politiker, die unterschiedliche Meinungen vertreten, von „alles ungefährlich“ bis „sofort alle Praxen schließen“ – wie stehen Sie dazu?

Dr. med. Dr. med. dent Markus Tröltzsch: Aktuell ist nicht die Zeit für Einzelmeinungen und Profilsucht. Beide Extreme sind so nicht sinnvoll. Wir haben es sicher mit einem gefährlichen Virus (SARS- Cov-2, also „severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“, umgangssprachlich als „Corona“ bezeichnet) zu tun, das eine schwere Erkrankung (die Erkrankung wird COVID-19, englisch für „coronavirus disease 2019“ oder auf deutsch „Coronavirus-Krankheit 2019“ genannt) die einen gefährlichen Verlauf in das SARS („severe acute respiratory syndrome“, auf deutsch „schweres akutes respiratorisches Syndrom“) nehmen und zum Tode führen kann.

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Grundsätzlich kann sich natürlich jeder infizieren und auch junge gesunde Menschen können schwer erkranken oder sogar versterben, es gibt aber Risikogruppen die eher von schweren Verläufen betroffen sind. Das RKI und die Ärzte- und Zahnärztekammern haben inzwischen deutliche Vorgaben gemacht, wie und was behandelt werden sollte.

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Ich verstehe nicht, wie man das Virus aktuell verharmlosen kann, ich glaube aber, dass wir gut aufgestellt sind, um dieser Herausforderung zu begegnen. Viele der ärztlichen und zahnärztlichen Kollegen, die sich öffentlich äußern, meinen es sicher gut und sprechen bestimmt auch Probleme an, aber jetzt ist meiner Meinung nach nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Handlungsanweisungen sollten von den dazu berufenen Institutionen kommen. Mit unserer Kampagne wollen wir diese bestehenden Regeln verbildlichen.

AP: Wie sehen Sie unser Gesundheitssystem aufgestellt und was sind die Konsequenzen, die wir aus dieser Krise ziehen sollten?

Dr. med. Dr. med. dent Markus Tröltzsch: Die Pflegekräfte, Rettungskräfte und Ärzte leisten geradezu übermenschliches, denn was zurzeit vergessen wird ist, dass die anderen Erkrankungen keine Covid-19 Pause einlegen. Diese müssen trotz der strengen Auflagen und der Belastung durch die Pandemie ja weiter versorgt werden. Aber ein Danke reicht hier nicht einfach nur aus. Ich hoffe sehr, dass durch diese Katastrophe das Kaputtsparen des Gesundheitswesens endlich ein Ende hat. Vor nicht allzu langer Zeit geisterten noch Untersuchungen durch die Medien, die aus Kostengründen die Schließungen von vielen Krankenhäusern forderten und dem Bundesminister für Gesundheit war scheinbar ein Digitalisierungsprojekt, welches man in guter Untertreibung als umstritten ausgereift bezeichnen darf, am allerwichtigsten.

Infos zu Corona in Ansbach

Sowohl Ausstattung der Krankenhäuser und Praxen als auch die Honorierung derer, die im Gesundheitswesen arbeiten, muss endlich der Realität angepasst werden. Es ist nicht erst seit Corona gefährlich. Wir stehen für Sie alle an vorderster Front. Interessant ist auch zu sehen, was passiert, wenn der Impfschutz in einer Bevölkerung gegen einen Krankheitserreger fehlt, ich hoffe, das gibt vielen Impfgegnern zu denken. Und obwohl oder gerade weil es zurzeit viel Kritik gibt, muss man sich hier lobend und dankend an das RKI und die Ärzte und Zahnärztekammern und die dort arbeitenden Menschen richten, denn diese leisten gerade wirklich viel, etwas das von außen sicher nicht immer wahrgenommen werden kann.

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