Gastbeitrag von Denise Schiwon.
Einkaufen, Botengänge, Hund ausführen – diese und andere alltägliche Dinge werden für Hilfsbedürftige durch die Ausbreitung des Coronavirus zur Herausforderung. Zu den Hilfsbedürftigen zählen vor allem ältere und vorerkrankte Menschen, die zur Risikogruppe gehören. Auch wenn sämtliche Behörden darauf hinweisen, dass soziale Kontakte eingeschränkt werden sollen, können Freiwillige helfen. Doch wie bringt man Einkäufe zu einem Hilfsbedürftigen nach Hause, ohne eine Ansteckung zu riskieren?
Übergabe von Einkäufen, Haustier & Co. festlegen
Prinzipiell gilt: Je weniger Kontakt zwischen Hilfsbedürftigen und Helfern besteht, desto mehr Schutz ist gewährleistet. Da vor allem ältere Menschen nicht online unterwegs sind, sollten Freiwillige Zettel in der Nachbarschaft aushängen und ihr Hilfsangebot mitteilen. Darauf sollten Kontaktmöglichkeiten wie eine Telefonnummer vermerkt werden.
Als Helfer sollte man vorab telefonisch abklären:
- Was braucht die hilfsbedürftige Person?
- Um welche Uhrzeit werden die Dinge, die die Person braucht, übergeben?
- Wo werden die Dinge übergeben?
- Welches Budget steht zur Verfügung und wie wird bezahlt? (falls eine Bezahlung notwendig ist)
Beispiel: So funktioniert eine Übergabe von Einkäufen an Bedürftige
Als Helfer stellt man die Einkäufe vor die Haustür des Bedürftigen. Anschließend klingelt man und geht mindestens 1,5 Meter zurück. Als Vergleich kann man sich einen liegenden Erwachsenen zwischen den Beteiligten vorstellen. Der Bedürftige öffnet, nimmt die Einkäufe entgegen.
Die Bezahlung sollte im besten Fall per Banküberweisung abgewickelt werden. Falls das nicht möglich ist, steckt der Bedürftige das Geld in einen Umschlag und legt diesen bei der Übergabe vor die Tür. Nachdem der Bedürftige die Tür geschlossen hat, kann der Helfer den Umschlag entgegennehmen. Das Geld sollte möglichst passend sein. Außerdem ist es ratsam, dass sich der Hilfsbedürftige gründlich die Hände wäscht, bevor er das Geld in den Umschlag steckt.
Hände waschen, um Ansteckung zu vermeiden
Bevor man einem hilfsbedürftigen Nachbarn, Freund oder Familienmitglied deine Besorgungen übergibst, sollte man seine Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen. Der Hilfsbedürftige sollte sich ebenfalls nach jedem Kontakt die Hände waschen. Müssen beispielsweise Einkäufe vorher noch aufgeräumt werden, ist danach ein nochmaliges Händewaschen notwendig. Bevor die Hände gewaschen wurden, sollten weder man selbst noch der Hilfsbedürftige sich ins Gesicht fassen.
Kann man sich durch Geldscheine mit Corona anstecken?
Die Coronaviren können auf unterschiedlichen Oberflächen mehrere Stunden oder sogar bis zu einer Woche überleben. Das heißt, grundsätzlich ist eine Infizierung mit Corona durch Geldscheine und Münzen möglich. „Es ist aber davon auszugehen, dass dieser Übertragungsweg nicht besonders relevant ist und eher selten passiert.“ Das sagen Spezialisten der Virologie der Uniklinik Würzburg auf eine Anfrage von Pascal Schmitt, der diese Information zur Verfügung gestellt hat.
Prinzipiell gilt: Eine Infizierung mit Corona ist nicht über die Finger möglich! „Die Viren müssen von den Fingern ins Gesicht, Nase oder Mund kommen“, klären die Virologen auf. Bei einer Übergabe von Geld gilt also auch: Davor und danach Hände waschen. Wenn man den Hund für einen Hilfsbedürftigen ausführen will, sollte man eine eigene Hundeleine mitbringen.