Der Coronavirus SARS CoV-2 hat nicht nur nationale Auswirkungen, wie die Schließungen von Schulen und Kitas oder der verschobene Vorlesungsbeginn an Hochschulen, auch international führt die Pandemie zu einigen Einschränkungen. Personen, die demnächst eigenltich verreisen wollten, stellen sich deswegen in diesen Tagen die Frage, ob sie ihren geplanten Urlaub überhaupt antreten sollen oder antreten können. Unsere Redaktion hat die wichtigsten Infos zum Thema Corona und Urlaub zusammengestellt.
Internationale Risikogebiete
Das Robert-Koch-Institut listet auf seiner Homepage alle aktuell als Risikogebiete erklärten Regionen auf. Dort wird von einer fortgesetzten Übertragung von Mensch zu Mensch ausgegangen. Aktuell wurden folgende Regionen als Risikogebiete bewertet (Stand 15.03; 14 Uhr):
- Italien
- Iran
- China: Provinz Hubei (inkl. Stadt Wuhan)
- Südkorea: Provinz Gyeongsangbuk-do (Nord-Gyeongsang)
- Frankreich: Region Grad Est (inkl. Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne)
- Österreich: Tirol
- Spanien: Madrid
- USA: Kalifornien, Washington und New York
Wer sich in einem dieser Risikogebiete aufgehalten hat, soll laut Bundesgesundheitsministerium unnötige Kontakte vermeiden und zu Hause bleiben, sofern dies möglich ist. Beim Auftreten von Symptomen innerhalb von vierzehn Tagen soll ein Arzt nach vorheriger telefonischer Anmeldung aufgesucht werden. Urlauber und andere Reisende aus Italien, dem Iran, China, Japan oder Südkorea müssen in Deutschland unter anderem Angeben zu ihrer Erreichbarkeit für die nächsten 20 Tage hinterlegen, Rückkehrer müssen zudem eine erweiterte Selbstauskunft abgeben, so das Bundesgesundheitsministerium.
Viele Flüge abgesagt
Derzeit werden aufgrund von Corona zahlreiche Flugverbindungen gestrichen. Die Lufthansa hat einen vorläufigen Flugplan bis zum 12.04. herausgegeben, jedoch kann es auch hier noch zu Änderungen kommen. Hier kann der eigene Flugstatus überprüft werden. Außerdem bietet Lufthansa die Möglichkeit, alle bis zum 05.03. gebuchten Flüge mit Abflugdatum bis zum 30.04. einmal kostenlos auf einen anderen Flug innerhalb dieses Jahres umzubuchen. Wer keinen neuen Reisetermin für diesen Zeitraum findet und bis spätestens 12.03. gebucht hat, darf den Flug stornieren, so die Lufthansa. Bei anderen Airlines empfiehlt es sich, auf der Homepage vorbeizuschauen, wo meistens direkt auf der Startseite Infos oder ein Link zu aktuellen Änderungen zu finden sind.
DB Notfallplan
Auch bei der Deutschen Bahn kommt es zu Einschränkungen im Fernverkehr. Die Hygiene-Maßnahmen wurden erhöht und viele Verbindungen bereits gestrichen. Eine Übersicht der bereits bekanntgegebenen Ausfälle gibt es hier. Auch Stornierungen sind möglich, die DB äußert sich auf ihrer Homepage dazu folgendermaßen:
Reisende, die aufgrund des Coronavirus ihre Reise innerhalb Deutschlands verschieben möchten, können Ihre bis zum 13.03.2020 gebuchten Ticket bis zum 30.06.2020 flexibel nutzen. Die Zugbindung bei Sparpreisen und Super Sparpreisen ist aufgehoben.
Die Cityfunktion bei Sparpreisen ist nicht von der Sonderkulanz erfasst. Für die Fahrt zum/vom Bahnhof im Abgangs- oder Zielort ist eine neue Fahrkarte für den ÖPNV vor Ort zu erwerben.
Wer seine geplante Reise bis einschließlich 30.04. nicht mehr antreten möchte, kann sich für den Wert des Tickets einen Reisegutschein ausstellen lassen. Das Angebot gilt auch für Sparpreise und Super Sparpreise und ein Antrag auf Erstattung kann auch nach dem Reisetag eingereicht werden. Hierbei entstehen keine zusätzlichen Kosten.
DB unterstützt bei Rückholaktion der Bundesregierung
Zudem unterstützt die Deutsche Bahn die Bundesregierung bei der Rückholaktion von Reisenden aus dem Ausland nach Deutschland. Fluggäste können ihre Bordkarten für eine kostenlose Weiterreise zum eigentlichen Zielflughafen in Deutschland verwenden. Das Flugticket wird hierbei in den Zügen der Deutschen Bahn als Fahrkarte anerkannt. Diese Regelung gilt ab sofort zunächst bis Ende des Monats. DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz äußert sich hierzu wie folgt:
Wir helfen schnell und unbürokratisch. Zusammen mit der Bundesregierung und den Luftfahrt-Gesellschaften bieten wir Sicherheit für all jene, die jetzt im Ausland festsitzen und nach Hause kommen wollen.

Bahnfahren. Foto: Pascal Höfig
Kreuzfahrten
Wer in den nächsten Wochen eine Kreuzfahrt geplant hat, hat aktuell schlechte Aussichten auf die Durchführung der Reise. Die Reedereien TUI und AIDA haben zunächst ihren Betrieb eingestellt. Je nach Region ist bei TUI eine Wiederaufnahme des Kreuzfahrtbetriebs ab Anfang bis Mitte April geplant, die genauen Daten für die einzelnen Schiffe und Regionen lassen sich in den aktuellen Reiseinformationen finden. AIDA stellt Schiffsreisen bis voraussichtlich Mitte April ein, auch hier gibt es regelmäßig aktualisierte Informationen auf der Homepage. Bei Umbuchungen auf spätere Reisen anstatt der Rückerstattung des Reisepreises gibt es attraktive Angebote wie Bordguthaben (AIDA) oder 10% Rabatt auf die gesamte Reise (TUI).
Pauschalreisen
TUI sagt nicht nur seine Kreuzfahrten bis April ab, auch ein Großteil des sonstigen Reiseangebots des Veranstalters (Pauschalreisen oder Hotelbetrieb) wird bis zunächst 27.03. ausgesetzt. Auch Alltours sagt seine Pauschalreisen und Reisen mit individueller Anreise ab, alle Reisen werden vom Veranstalter kostenlos storniert. Der Touristikkonzern FTI zieht ebenfalls nach und storniert alle Reisen bis vorerst 31.03. Bei anderen Veranstaltern reicht zumeist ein Blick auf die Homepage des Reiseunternehmens, um aktuelle Informationen zu erhalten.
Grenzschließungen
Wie Bundesinnenminister Horst Seehofer bekannt gab, werden seit Montag, 16.03., Kontrollen an den Grenzen zu Österreich, der Schweiz, Frankreich, Luxemburg und Dänemark durchgeführt. Eine Ein- & Ausreise sei nur noch mit triftigem Grund möglich, der Pendler- & Warenverkehr soll dadurch jedoch nicht eingeschränkt werden. Wie lange diese Maßnahme gilt, ist zunächst unklar.
Nur notwendige Reisen
Generell wird empfohlen, nur wirklich notwendige Reisen durchzuführen und von Urlaubsreisen abzusehen, um sich selbst und andere nicht in Gefahr zu bringen und das Risiko einer zweiwöchigen Quarantäne vor Ort zu verhindern. Für folgende Länder gibt es bereits Beschränkungen bei der Ein- & Ausreise:
Bereits bekannte Einreisebeschränkungen (Stand 14.03. – Quelle: FVW)
A bis C
- Ägypten: verstärkte Kontrollen & Quarantänemaßnahmen
- Argentinien: keine Flüge aus Europa, den USA oder China für die nächsten 30 Tage
- Aserbaidschan: keine direkte Flugverbindungen ab Deutschland mehr ab spätestens 24.03.; Transit über Türkei, Ukraine oder Lettland nicht mehr möglich; Deutsche müssen mit Quarantäne rechnen
- Australien: seit 16.03. für alle Einreisenden (Herkunft egal) zwei Wochen Quarantäne
- Bahrain: für EU-Reisenden zwei Wochen häusliche Selbst-Quarantäne
- Bangladesch: keine Einreise von Europäern (Ausnahme GB) bis 31.03.
- Belize: Quarantäne für Reisende aus Deutschland (und aus Risikogebieten) auf eigene Kosten
- Bhutan: keine Einreise für ausländische Urlauber
- Bolivien: keine Einreise für Europäer
- Bosnien: zwei Wochen Quarantäne für alle Einreisenden (Herkunft egal)
- Burundi: zwei Wochen Quarantäne für alle europäischen Reisenden und alle, die sich in den zwei Wochen für der Einreise dort aufgehalten haben
- Chile: zwei Wochen Quarantäne für Reisende, die zuvor in Deutschland oder einem Risikogebiet waren
- China: zwei Wochen Quarantäne für Reisende, die zuvor in Deutschland oder einem Risikogebiet waren
D bis G
- Dänemark: Einreisen seit 14.03. nicht mehr möglich
- Dominikanische Republik: bis 16.04. keine Flüge von/nach Europa mehr
- Ecuador: Grenzen für Reiseverkehr geschlossen
- El Salvador: dreiwöchige Einreisesperre für alle ausländischen Reisenden
- Estland: Einreisestopp seit 17.03.
- Gabun: Grenzen komplett geschlossen
- Georgien: zwei Wochen Quarantäne für Reisende, die zuvor in Deutschland oder einem Risikogebiet waren oder PCR-Zertifikat von negativem Corona-Test vor Abflug
- Ghana: Einreise aus Deutschland verboten
- Grenada: Einreise aus Deutschland seit 09.03. verboten
- Guatemala: Einreise aus Europa seit 12.03. verboten
- Guinea: zwei Wochen häusliche Quarantäne für alle Reisenden aus Corona-Gebieten; Reisepässe dieser werden am Flughafen einbehalten
H bis K
- Hongkong: zwei Wochen Quarantäne (ab 17.03.) für alle Reisenden aus Schengen-Raum
- Indien: Einreise bis 15.04. nicht mehr möglich, da Visa für ungültig erklärt
- Indonesien: Möglichkeit der Quarantäne auch ohne Symptome
- Israel: Einreisestopp seit 12.03., außer man begibt sich für zwei Wochen in Quarantäne
- Italien: Rückkehr ins Heimatland für alle ausländischen Besucher verordnet (Südtirol), gesamtes öffentliches Leben stillgelegt
- Jamaika: Einreisestopp für Deutsche seit 12.03.
- Jordanien: Einreisesperre seit 16.03; Flugverkehr ab 17.03. eingestellt
- Kasachstan: Einreiseverbot u.a. für Deutsche seit 12.03.
- Katar: Einreiseverbot u.a. für Deutsche seit 15.03.
- Kenia: zwei Wochen Quarantäne für Reisende aus Corona-Gebieten
- Kiribati, Marshallinseln, Samoa: Einreiseverbot für Deutsche
- Kirgisistan: Einreiseverbot seit 14.03. für alle Reisenden, die in den letzten 30 Tagen in Deutschland oder anderem Risikogebiet waren
- Kolumbien: Einreisestopp für EU-Bürger
- Kosovo: Einreiseverbot u.a. für Deutsche seit 13.03.
- Kroatien: zwei Wochen Quarantäne (für Landkreis Heinsberg im Krankenhaus, für den Rest Deutschlands häuslich)
- Kuwait: keine Visa mehr, Flugverkehr eingestellt seit 13.03.
L bis N
- Libanon: Einreiseverbot u.a. für Deutsche
- Liberia: zwei Wochen Quarantäne für Reisende aus Deutschland
- Litauen: zwei Wochen häusliche Quarantäne für alle Einreisenden
- Macao: zwei Wochen medizinische Überwachung für alle Reisenden, die sich in den letzten 14 Tagen in Deutschland aufgehalten haben
- Malediven: Einreiseverbot für Reisende aus NRW, Bayern & Baden-Württemberg
- Mali: bei geringen Symptomen (Körpertemperatur über 37,5 Grad) Verpflichtung zu zweiwöchiger Selbstisolation
- Malta: zwei Wochen Quarantäne für alle Einreisenden
- Marokko: Flugverbindungen u.a. von/nach Deutschland bis vorerst 31.03. eingestellt
- Mongolei: keine Einreise bis vorerst 28.03. möglich
- Montenegro: zwei Wochen Quarantäne u.a. für Reisende aus Deutschland; vorläufiges Verbot für Ausreisen per Direktflug nach Deutschland
- Nepal: keine Visa mehr für Deutsche bei Ankunft; vorher Bewerbung bei Botschaft und negativer Covid-19-Test erforderlich
- Neuseeland: zwei Wochen Quarantäne für alle Einreisenden und Registrierung bei Gesundheitsbehörden direkt nach Einreise
- Nordmazedonien: zwei Wochen Quarantäne für Reisende aus Deutschland; Ausreise derzeit nicht möglich
- Norwegen: Ein- & Ausreise mit Flugzeug oder Schiff seit 16.03. nicht mehr möglich, auf dem Landweg nur für Norweger
O bis R
- Oman: Einreiseverbot für alle Reisenden ab 15.03. bis voraussichtlich 15.04.
- Panama: Einreise für Europäer auf dem Luftweg verboten; keine Personenschifffahrt
- Paraguay: Einreise und Flüge aus Europa eingestellt
- Peru: ab 16.03. für voraussichtlich einen Monat keine Flüge von/nach Europa und Asien
- Philippinen: Einreisende für alle Reisenden aus Ländern mit nachgewiesenen Corona-Übertragungen (auch Deutschland)
- Polen: Einreiseverbot für alle ausländischen Reisenden, keine internationalen Zug- & Flugverbindungen mehr; zwei Wochen Quarantäne fürzurückkehrende Polen
- Portugal: zwei Wochen Quarantäne für alle Einreisenden; keine deutschen Flüge mehr nach Madeira bis vorerst 20.03
- Rumänien: deutsche Einreisende müssen sich für zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben
- Russland: deutsche Einreisende in Moskau, St. Petersburg, Jekaterinburg und in den Oblast Kaliningrad (Königsberg) müssen sich für zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben; seit 16.03. nur noch Flüge nach Berlin
S bis T
- Sambia: deutsche Einreisende müssen sich für zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben
- Saudi-Arabien: Einreisestopp für EU-Bürger; Flugverkehr eingestellt bis zunächst Ende März
- Serbien: Einreiseverbot für u.a. Deutsche
- Sierra Leone: zwei Wochen Quarantäne für alle Einreisenden aus Ländern mit mehr als 50 Corona-Erkrankten
- Singapur: Einreise- & Durchreiseverbot für alle, die sich in den letzten beiden Wochen in Deutschland, Italien, Spanien oder Frankreich aufgehalten haben
- Slowakei: Einreise nur für Personen mit Wohnsitz oder Arbeitsstelle in der Slowakei möglich; internationale Flughäfen seit 13.03. geschlossen; internationale Bus- & Zugverbindungen seit 14.03. eingestellt
- Slowenien: Deutsche, die nicht in Slowenien wohnen, müssen höchstens drei Tage altes SARS-CoV-2-Negativzertifikat (slowenisch, italienisch oder deutsch) an Grenze vorzeigen, ansonsten ist Einreise eventuell ohne Symptome und erhöhte Temperatur dennoch möglich
- Spanien: Urlauber dürfen Hotels nur noch für notwendige Einkäufe verlassen; Freizeiteinrichtungen sind geschlossen
- Sri Lanka: Einreiseverbot u.a. für Deutsche von 15.03. bis vorerst 29.03.
- Sudan: Flugverkehr nach Deutschland wird zunehmend eingeschränkt, Deutsche sollen zügig nach Deutschland zurückkehren
- Südkorea: besondere Verfahren für deutsche Einreisende (Gesundheitsfragebogen, Reiseverlauf angeben, Kontaktmöglichkeit hinterlegen, mit Gesundheitsapp für zwei Wochen Daten an Behörden übermitteln)
- Südsudan: Einreisebeschränkungen für Deutsche
- Taiwan: zwei Wochen Quarantäne in bestimmten Hotels für alle Einreisenden aus Schengen-Raun
- Togo: zwei Wochen häusliche Quarantäne für Europäer
- Tschechien: Einreiseverbot für sämtliche ausländischen Reisenden
- Trinidad und Tobago: Einreiseverbot u.a. für Deutsche
- Tunesien: zwei Wochen häusliche Quarantäne für Reisende aus Deutschland
- Türkei: Einreiseverbot für Deutsche bis zunächst 07.04.; Flugzeuge dürfen Deutsche zurückholen
U bis Z
- Uganda: zwei Wochen häusliche Quarantäne für Reisende aus Deutschland
- Ukraine: Einreiseverbot für alle Personen ohne Aufenthaltserlaubnis seit 16.03; Flugverkehr eingestellt
- USA: Einreiseverbot für alle Europäer seit 13.03. für zunächst einen Monat
- Usbekistan: alle Flüge sind seit 16.03. gestrichen, Einreise mit dem Auto nicht möglich
- Venezuela: Keine Flüge und Einreisen aus Europa
- Vietnam: Einreisesperre für alle Reisenden aus Schengen-Raum bis zunächst 16.03.
- Zypern: Einreisende u.a. aus Deutschland müssen sich zwei Wochen in einer telefonisch überwachten Quarantäne aufhalten (häuslich oder behördlich)