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Symbolbild Ansbach. Foto: Pascal Höfig
Symbolbild Ansbach. Foto: Pascal Höfig

Statement zur aktuellen Standortdiskussion um den neuen Skatepark

„Angesichts der kontroversen Diskussion um den Standort des neuen Skateparks, möchten wir als Interessensvertreter der Ansbacher Skater gerne zum aktuellen Stand Stellung nehmen.“ – dies berichtet die Interessengemeinschaft (IG) Skatepark Ansbach in einer Pressemitteilung. „Zunächst möchten wir uns ausdrücklich bei der Stadtverwaltung, insbesondere beim Bau- und beim Sportamt, für die sehr gute Zusammenarbeit bedanken. Wir und auch der Jugendrat wurden von Anfang an intensiv in die Planungen involviert und konnten die Interessen der Skater, die den neuen Park letztendlich nutzen werden, gut einbringen. Diese Beteiligung ist für uns ein wichtiger Aspekt: Denn was bringt es, einen neuen Skatepark zu bauen, der dann wegen Planungsfehlern nicht (richtig) nutzbar ist?

Auch möchten wir uns an dieser Stelle bei den Stadträten, die diese Planungen mit ihren Stimmen unterstützt und sich so für ein Vorankommen des Vorhabens eingesetzt haben, ausdrücklich bedanken. Wir bedanken uns aber auch bei den Bürgern und Stadträten, die das Ganze kritisch hinterfragen: Themen wie Lärm-, Hochwasser- & nicht zuletzt Umweltschutz sind natürlich sehr wichtig und bei so einer Planung gebührend zu berücksichtigen. Davon sind auch wir überzeugt. Wir denken, dass kritisches Hinterfragen und Betrachtungen aus unterschiedlichen Perspektiven nicht nur die Diskussion und somit das gesamte Projekt bereichern, sondern auch wertvolle Impulse für eine ausgewogene und dennoch zielführende Planung liefern können.“

Suche nach neuem Standort

Da die Rampen am bisherigen Standort mittlerweile sehr in die Jahre gekommen seien und daher schon teilweise ein Verletzungsrisiko darstellen würden, bestünde bereits seit längerer Zeit Handlungsbedarf. Diese Holz-Rampen entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand (u.a. wegen im Rampeninneren vorhandenen Resonanzkörpern relativ laut) und sind aufgrund des Materials viel wartungs- und somit kostenintensiver als Betonrampen, die mangels Hohlkörper auch deutlich leiser wären, so die Interessensgemeinschaft. Daher wurde eine Neuplanung erforderlich. Aufgrund der vom Stadtrat beschlossenen Umnutzung des bisherigen Messeareals (inkl. Wohnbebauung) wurde zudem ein neuer Standort gesucht.

Hierbei wurden unterschiedlichste Möglichkeiten bereits Anfang letzten Jahres ausführlich geprüft: U.a. der bisherige Busparkplatz am Aquella, eine freie Fläche auf dem TSV-Gelände, sowie eine weitere städtische Fläche in Brücken-Center Nähe. All diese Alternativen kamen jedoch wegen diverser Probleme nicht für die weitere Planung in Frage, so die IG in ihrer Pressemitteilung. Dies wurde auch in der relevanten BA-Sitzung im Mai 2019 so erläutert und beschlossen. Seitdem wurden die einzigen beiden für eine sinnvolle Planung verbliebenen Möglichkeiten, laut der IG, weiter geprüft: Die Standorte Nord und Süd im Bürgerpark.

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Interessensgemeinschaft bevorzugt Standort Nord

„Natürlich kann man es bei so einem Vorhaben nicht allen recht machen, doch die beteiligten Behörden haben hier auch aus unserer Sicht immer versucht, mögliche Nachteile entweder komplett zu vermeiden oder durch eine angepasste Planung bestmöglich zu umgehen bzw. einzudämmen. Um Missverständnisse zu vermeiden, möchten wir hier nochmal klarstellen, dass auch wir von den beiden verbliebenen Alternativen eindeutig den Standort Nord bevorzugen.“ Dies habe laut der Pressemitteilung mehrere Gründe:

  • Standort Süd komme aus schalltechnischer Sicht und da die umliegende mehrstöckige Wohnbebauung (u.a. Altenheim) hier auch durch Schallschutzmaßnahmen nicht adäquat geschützt werden könne, nicht in Frage. Zudem käme dieser Standort dem geplanten Trassenverlauf der Hochwasserschutzanlagen in die Quere.
  • Standort Nord läge aus Sicht der Interessensvertreter bzgl. des Hochwassers viel günstiger als vielfach angenommen. Man habe sich hiervon beim letzten Hochwasser am 21./22.5.19 (Rezat-Parkplatz war damals bereits gesperrt) selbst vor Ort ein Bild gemacht und dabei festgestellt, dass der Standort Nord gar nicht geflutet wurde und wohl nur bei wirklich massivem Hochwasser überhaupt volllaufen würde.
  • Auch der bisherige Skateplatz liegt direkt neben dem Onolzbach und damit mitten in einem Hochwassergebiet: Hier habe es aber noch nie ein Problem wegen Hochwasser. Man gehe daher davon aus, dass auch der Standort Nord nur sehr selten von Hochwasser betroffen sein sollte. Zudem gehe man davon aus, dass die hierfür bereits durchgeführten Prüfungen korrekt erstellt wurden und man sich auf die vorhandenen Gutachten der zuständigen Fachbehörden verlassen könne. Außerdem wäre bereits von Anfang an viel Wert darauf gelegt worden, den Park so zu planen, dass mögliches Hochwasser auch optimal ablaufen kann. Letztlich läge der Standort Nord auch deutlich sonniger und könne somit viel schneller abtrocknen als der Standort Süd.
  • Standort Nord läge deutlich weiter von der bereits o.g. sensiblen Wohnbebauung und insb. dem Altenheim entfernt, sodass bis dorthin keine nennenswerten Schallemissionen zu erwarten seien.
  • Thema soziale Kontrolle: Die Interessensgemeinschaft ist der Meinung, der Standort Nord sei mindestens genauso gut einsehbar wie der Standort Süd: sowohl von der Westtangente, als auch vom Kasernendamm aus.
  • Zudem sei der Standort Nord sehr zentral gelegen und sehr gut erreichbar. Die Parkmöglichkeiten am Aquella und auf dem Rezatparkplatz würden völlig ausreichen. Und sei auch gut so, dass der neue Skatepark nicht direkt mit dem Auto, sondern nur per Fuß bzw. Fahrrad oder eben mit dem Skateboard erreichbar sei: Dies trage u.a. dazu bei, Lärm und Abgase von an- & abfahrenden Autos aus dem Bürgerpark fernzuhalten.

Planung ohne Flutlichtanlage

Auch die Interessenvertreter sind geschlossen dafür, die durch den neuen Park erforderliche Flächenversiegelung möglichst umweltschonend umzusetzen (u.a. mit eingeplanten Grünstreifen & Bäumen) und die nicht vermeidbare Versiegelung durch eine Entsiegelung an anderer Stelle auszugleichen. Auch dies wäre bereits von Anfang an so von der Stadtverwaltung zugesichert und berücksichtigt worden. „Um offensichtliche Missverständnisse zu klären, möchten wir noch kurz auf zwei Punkte eingehen“, heißt es zum Ende der Mitteilung:

  • Der Skatepark werde ohne Flutlichtanlage geplant und Skaten bei Dunkelheit sei nicht möglich. Daher brauche auch kein Anwohner vor künftigem Skate-Lärm in der Nacht Angst zu haben. „Skaten ganz ohne Geräusche geht zwar leider nicht, aber wir wollen natürlich niemanden in seiner Ruhe stören und die regulären Bestimmungen zum Schutz vor Ruhestörung gelten selbstverständlich auch hier.“
  • Thema Reinigung: „Mal ganz abgesehen von einem heftigen aber wohl eher seltenen Hochwasser, bei dem dann natürlich schon der Wasserwagen der Stadt zur Schlammbeseitigung erforderlich wäre, liegt eine regelmäßige Reinigung von „normalem Unrat“ (Ästchen, Steinchen usw.) im ureigensten Interesse jedes Skaters. Denn jeder, der schon mal ernsthaft versucht hat Skateboard zu fahren, ist auch schon wegen genau solchem Unrat mehr als einmal vom Brett geflogen. Daher wird sich auch kein Skater zu schade sein, ab und zu mal einen Besen in die Hand zu nehmen und solche Verunreinigungen selber zu beseitigen.“

„Große Chance für die Zukunft Ansbachs“

Im finalen Statement der IG heißt es schließlich: „Letztendlich sehen wir die Neuplanung des Skateparks im Bürgerpark als große Chance für die Jugend und somit die Zukunft Ansbachs. Der Skatepark kann bei vernünftiger Planung ein schönes und zentrales Element in der von der Stadtverwaltung anvisierten Belebung des Bürgerparks darstellen. Zusammen mit den anderen hierfür geplanten Projekten, wie z.B. einem Trimm-Dich-Pfad und einem Grillplatz, werden damit auch in Zukunft attraktive Freizeitmöglichkeiten nicht nur für Jugendliche und junge Erwachsene, sondern auch für ältere Bürger unserer Stadt geschaffen. Damit kann nicht nur ein Generationen-übergreifendes Miteinander, sondern auch eine sportliche Freizeitgestaltung im Grünen, aber dennoch zentrumsnah gefördert werden. Erwähnenswert ist hier schließlich die Tatsache, dass für die Hochschule Ansbach in den nächsten Jahren fast 600 neue Studienplätze geschaffen werden sollen: Für diese zahlreichen neuen Studenten wird nicht nur ausreichend Wohnraum in Ansbach benötigt, sondern auch ein attraktives Umfeld mit reichhaltigen Sport- & Freizeitangeboten.“

Artikel beruht auf einer Pressemitteilung der Interessensgemeinschaft Skatepark. 

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