Das Jahr 2019 neigt sich dem Ende zu und 2020 steht voll in den Startlöchern! Das neue Jahr bringt nicht nur viele neue Chancen und Möglichkeiten sondern auch einige Änderungen mit sich. Von steigenden staatlichen Leistungen und Gehältern über die Meisterpflicht bis hin zum Plastiktütenverbot – Jeder von uns ist in der ein oder anderen Art und Weise betroffen. Damit Du nichts verpasst, hat unsere Redaktion das Wichtigste auf einen Blick zusammengefasst:
Mindestlohn steigt
Arbeitnehmer haben Grund zur Freude: Ab dem 1. Januar steigt der Mindestlohn um 16 Cent auf 9,35€ pro Stunde, so merkur.de. Ebenso steigt im Laufe des neuen Jahres der Branchenmindestlohn für Dachdecker, Elektrohandwerker, Gebäudereiniger, Maler und Lackierer.
Meisterpflicht
Wie die Handwerkszeitung weiter berichtet, soll es ab Januar 2020 in zwölf zum aktuellen Zeitpunkt zulassungsfreien Gewerken wieder eine Meisterpflicht geben. Folgende Berufsgruppen sind betroffen:
- Fliesen-, Platten- und Mosaikleger
- Betonstein- und Terrazzohersteller
- Estrichleger
- Behälter- und Apparatebauer
- Parkettleger
- Rollladen- und Sonnenschutztechniker
- Drechsler und Holzspielzeugmacher
- Böttcher
- Glasveredler
- Schilder- und Lichtreklamehersteller
- Raumausstatter
- Orgel- und Harmoniumbauer
Bürokratieentlastung
Ebenso soll es zu Beginn des neuen Jahres ein Gesetz zur Bürokratieentlastung geben, so die DHZ. Als eine wichtige Änderung soll die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsmeldung gelten, wo der „gelbe Zettel“ in Papierform durch ein elektronisches Meldeverfahren ersetzt wird.
Mindestvergütung für Azubis
Auch Azubis dürfen sich freuen! Ab ersten Januar gibt es laut dem Online-Portal des Merkur eine Mindestausbildungsvergütung. Im ersten Lehrjahr soll ein Azubi demnach mindestens 515€ monatlich, in den Folgejahren bis zu 620€ verdienen. Ausgenommen hiervon sollen Azubis sein, die ihre Lehre bereits begonnen haben.
Bachelor Professional
Des Weiteren gibt es einen Gesetzesentwurf zum Berufsmodernisierungsgesetz, der die Einführung von international verständlichen Zusatzbezeichnungen fordert, so die DHZ weiter. Ein Meister soll so beispielsweise den Zusatz „Bachelor Professional“, ein Betriebswirt im Handwerk den Zusatz „Master Professional“ oder ein fortgebildeter KFZ-Servicetechniker den Zusatz „Berufsspezialist“ erhalten.
Familienleistungen
Im neuen Jahr steigen laut der Deutschen Handwerkszeitung sowohl der Kinderzuschlag, der Kinderfreibetrag und die Zahlbeträge beim Unterhaltsvorschuss. So gilt für Trennungskinder ab dem Januar eine neue sogenannte „Düsseldorfer Tabelle“, wonach der Unterhalt für Minderjährige zwischen 15 und 21 Euro ansteigt.
Sozialversicherung
Sowohl die gesetzliche Renten- als auch die Krankenversicherung unterliegen im neuen Jahr einer Änderung, so die Handwerkszeitung. In der Rentenversicherung wird eine neue Einkommensgrenze eingeführt, der Beitrag bemisst sich nun bis zu einem monatlichen Höchstbetrag von 6.900€ im Monat in den alten und 6.450€ in den neuen Bundesländern. In der gesetzlichen Krankenversicherung steigt die Bemessungsgrenze auf jährlich 56.250€ (4.687,50 € im Monat). Die Versicherungspflichtgrenze steigt auf 62.550 € pro Jahr (5.212,50 € im Monat).
Wohngeld
Das Wohngeld soll ab Januar steigen, so die DHZ weiter. Die Wohngeldreform soll Haushalte mit niedrigem Einkommen bei deren Wohnkosten entlasten. Profitieren von dieser Änderung können ca. 660.000 Haushalte in Deutschland.
BTHG
Das Bundesteilhabegesetz soll laut Handwerkszeitung zu Beginn des neuen Jahres in Kraft treten und viele Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen vorsehen, darunter mehr Selbstbestimmung oder mehr finanzielle Freiheit.
Fachkräfteeinwanderungsgesetz
Dass wir in Deutschland einen Fachkräftemangel haben, ist kein Geheimnis mehr. Im März ist nun eine Besserung in Sicht! Das Fachkräfteinwanderungsgesetz ermöglicht es beruflich qualifizierten Fachkräften aus Drittstaaten leichter einen Job in Deutschland zu finden, so die DHZ.
Kassenbonpflicht
Wie die Handwerkszeitung weiter berichtet, werden Kassenbons im Jahr 2020 Pflicht. Es muss nun immer ein Kassenbon ausgegeben werden, der Kunde ist jedoch nicht dazu verpflichtet ihn anzunehmen. Diese Änderung stieß bereits im Vorfeld auf große Kritik, u.a. wurde der hohe zusätzliche Papierverbrauch in Zeiten des Klimawandel bemängelt.
Plastiktüten-Verbot
Laut DHZ soll in der ersten Hälfte des neuen Jahres ein Gesetzesentwurf zum Plastiktüten-Verbot in Kraft treten. Dies soll zunächst leichte Plastiktüten betreffen, ausgenommen sind die sogenannten „Hemdchenbeutel“ für Obst und Gemüse und stabile Tragetaschen ab einer Wand stärke von 50 Mikrometern.
Autoversicherung
Wie die Deutsche Handwerkszeitung weiter berichtet, erwartet einige Autofahrer eine Veränderung in Hinblick auf ihre Autoversicherung: Rund 5,1 Millionen können von besseren Regionalklassen in der Auto-Haftpflichtversicherung profitieren, während rund 4,2 Millionen Autofahrer herabgestuft werden.
Bahntickets günstiger
Die Mehrwertsteuer auf Bahntickets soll im neuen Jahr laut merkur.de von 19 auf sieben Prozent sinken. Der Bundesrat muss hierfür jedoch noch zustimmen, damit die Änderung in Kraft treten kann. Dafür wird allerdings das Fliegen teurer.
Masern Impfpflicht
Im März wird die Masern-Impflicht eingeführt. Eltern müssen ab dann vor der Aufnahme ihrer Kinder in Kitas oder Schulen nachweisen, dass ihre Kinder gegen Masern geimpft sind. Für bereits eingeschriebene Kinder muss dieser Nachweis bis zum 31. Juli 2021 erfolgen.
Meister-BAföG
Alleinstehende Meister-Anwärter dürfen sich über einen neuen BAföG-Höchstsatz freuen. Wie die Deutsche Handwerkszeitung berichtet, sollen Alleinstehende nun bis zu 892€ Meister-BAföG statt den bisherigen 768€ pro Monat erhalten.
DHL
Zu guter Letzt eine Änderung der DHL: Laut dem Paket- und Zustelldienst steigen die Paketpreise für Privatkunden durchschnittlich um drei Prozent. Dies ist jedoch mengengewichtet und der Preisanstieg fällt so bei verschiedenen Paketen unterschiedlich aus. So kostet nun beispielsweise ein mittelgroßes Päckchen bis zwei Kilogramm 4,97€ Porto statt den bisherigen 4,50€. Beim 10kg- Päckchen gibt es eine Erhöhung um einen Euro auf 10,49€.