Ende August veröffentlichte die Stadt Ansbach, wie berichtet, eine Pressemitteilung zur Situation am Herrieder Tor. Auf unserer Facebook-Seite „Ansbach plus“ entbrannte dazu eine rege Diskussion. Einige User äußerten, dass sie dort ein unsicheres Gefühl haben – Fan Udo nannte es sogar die „Ansbacher NoGo-Zone“. Nun äußerten sich Vertreter von der Stadt Ansbach und der Polizei in einem Pressegespräch dazu und beleuchteten die Situation näher.
Kriminalstatistik in diesem Bereich unauffällig
Das Herrieder Tor zusammen mit seiner Umgebung, war bereits von Anfang an als Treffpunkt für alle Bürger gedacht. Mit der Zeit veränderte sich die Zusammensetzung der Menschen, heute nutzen auch Personen aus dem Kreis der Asylsuchenden und anerkannten Flüchtlinge den Platz als Aufenthaltsort, so eine Pressemitteilung der Stadt Ansbach. Doch ist das Herrieder Tor tatsächlich ein Brennpunkt in Ansbach? „Nein. Von der objektiven Seite her besteht am Herrieder Tor keine Gefahr. Dennoch haben wir Verständnis für die Menschen, die sich unsicher fühlen“, sagt Josef Mehringer, Leiter der Polizeiinspektion, bei dem Pressegespräch am 24. Oktober 19. Die Kriminalstatistik und die Einsatzzahlen seien unauffällig. Körperverletzungen gab es bis jetzt im Bereich um das Tor in diesem Jahr zehn, wobei 2018 31 Körperverletzungen gemeldet wurden. Auch die Kriminalstatistik zeigt seit 2018 eine Abnahme der Straftaten.
Konflikte vor Ort lösen
Nichtsdestotrotz arbeiten Stadt und Polizei eng zusammen, damit sich die Anwohner sicherer fühlen. „Wir haben eine Streetworkerin, die regelmäßig am Herrieder Tor arbeitet und versucht Konflikte vor Ort zu lösen“, erzählt Holger Nießlein vom Referat für Gesellschaft und Soziales der Stadt Ansbach. Auch ein neuer Sozialmitarbeiter soll die Lage mit unterstützen. Er spricht Arabisch und kann so auch Probleme bei Menschen lösen, die die deutsche Sprache noch nicht beherrschen. Ein etwas größeres Problem sieht die Polizei bei den sogenannten „Auto-Posern“. Das sind Leute, die ihre Autos direkt vor dem Herrieder Tor und Umgebung vorführen möchten und die Anwohner mit den lauten Motorgeräuschen stören.
Anwohner fühlen sich von Lärm belästigt
Im Vorfeld des Pressegespräches meldeten sich mehrere Anwohner an diese Redaktion, die ihre Sicht der Dinge mit uns teilten. Dabei fühlten sich Viele vor allem vom Lärm belästigt. Ein Anwohner fasst es folgendermaßen zusammen:
„Ich selber wohne direkt am Herrieder Tor. Das Herrieder Tor fällt vor allem im Sommer negativ auf, wir müssen mehrmals in der Woche die Polizei rufen wegen Lärmbelästigung, da viele sich selber nicht im Griff haben oder auch einfach ihre Musik laut aufdrehen und meinen sie müssten ihre Party am Herrieder Tor veranstalten. Es sind meistens die gleichen Leute. Oftmals sind das südländische Personen, die sich über mehrere Straßen unterhalten müssen oder auch Jugendliche. Im Sommer wird das Tor zum Treffpunkt und zum Spielplatz mancher Familien, die regelrecht ihre Kinder dort erziehen. Manche Volksgruppen nehmen die Stühle vom Kochlöffel, essen Sonneblumkerne und bilden einen Stuhlkreis um den Brunnen. Letztes Jahr im Sommer war es schon so weit, dass die Polizei für mehrere Tage das Herrieder Tor von einem Streifenwägen aus beobachtet hat.“
Wie empfindet Ihr die Lage am Herrieder Tor? Ist Euch die Lage schon unangenehm aufgefallen? Diskutiert mit uns in den Kommentaren oder meldet Euch an redaktion@ansbachplus.de.