Circus Krone-Gastspiel: Tierrechtler rufen zu Protestaktion auf
Der Circus Krone kommt nach Ansbach – vom 23. bis zum 28. Oktober gastiert der größte Zirkus der Welt auf dem Festplatz in der Schalkhäuser Straße. Dabei war dies lange Zeit gar nicht sicher, denn die Stadt Ansbach hatte Mitte 2018 (als 100. Stadt in Deutschland) ein kommunales Zirkus-Wildtierverbot erlassen. Der Circus Krone mit über 100 Tieren hätte demnach kein Gastspiel in Ansbach geben dürfen. Dieser klagte allerdings gegen den Beschluss und bekam vom Verwaltungsgericht Recht.
Die Stadt Ansbach über die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes
Die Stadt Ansbach äußert sich in einem Statement dazu folgendermaßen: „Das Gastspiel vom Circus Krone wurde aufgrund der Entscheidung des VG München am 27. Februar 2019 möglich. Damit widersprach das VG der Auffassung der Stadt Ansbach. Gemäß Stadtratsbeschluss vom 26. Juni 2018 sollten nämlich kommunale Flächen nur noch für Zirkusveranstaltungen ohne Wildtiere vermietet werden. Das VG begründete seine Entscheidung damit, dass diese Widmungsbeschränkung zum einen gegen das Tierschutzgesetz verstoße und zum anderen in diskriminierender Weise in die Berufsfreiheit eingreife. Auch könne sich die Stadt nicht auf das Selbstverwaltungsrecht berufen, da in diesem Rahmen nur Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft geregelt werden könnten.“ So darf der Traditionsbetrieb mit seiner neuen Show „Mandana“ am Veranstaltungsgelände in Ansbach auftreten – die Vorbereitungen laufen seit vergangenen Freitag bereits auf Hochtouren.
„Aktionsgruppe Tierrechte Bayern“ ruft zur Demonstration auf
Wenig Begeisterung für das bunte Treiben in der Manege zeigt auch die „Aktionsgruppe Tierrechte Bayern“. Die Tierrechtsaktivisten rufen am kommenden Samstag, den 26. Oktober ab 13.30 Uhr, unter dem Motto „Tiere sind keine Zirkusnummer“ sogar zu einer Demonstration auf. Als Route ist der Weg von der Maschinenbauschule bis vor den Eingang des Circus Krone auf dem Messegelände angedacht. 20 Gruppen, darunter die Offene Linke Ansbach, die ÖDP Ansbach, Bündnis90/Die Grünen Ansbach und die Grüne Jugend Ansbach, hätten bereits ihre Teilnahme angekündigt. Auf Anfrage der Redaktion gab es auch seitens der Aktionsgruppe ein Statement.
„Tiere für menschliche Unterhaltung leiden zu lassen ist unzeitgemäß“
Zum Circus Krone gehören rund 100 Tiere, darunter auch Löwen, Tiger und Zebras. Laut den Aktivisten würde der ständige Transport, die Dressur, kleine Gehege und mangelnder Auslauf für die Vierbeiner Stress und Leid bedeuten. Dies beträfe besonders die Wiltiere und das auch beim Circus Krone. „Während des aktuellen Gastspiels in Nürnberg haben wir in den vergangenen Tagen immer wieder Stereotypien der Löwen dokumentieren können. Laut Biologen und Verhaltensforscher ein mögliches Anzeichen für Unwohlsein, Stress und Leiden“, so die Aktionsgruppe weiter. Andere Zirkusse hätten bereits den Wandel der Zeit erkannt und würden ihr Publikum mit fantastischen Künstlern, Hologrammen, Magiern und modernster Technik begeistern.
So erklären die Tierschützer weiter: „Tiere für die reine menschliche Unterhaltung leiden zu lassen ist unethisch und unzeitgemäß. Jeder der diese Form der Tierquälerei mit dem Kauf eines Tickets unterstützt, macht sich mitverantwortlich. Über 20 europäische Länder haben bereits alle oder bestimmte Tierarten in Zirkussen verboten. Österreich gilt hier als Vorreiter. Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung ihre Blockadehaltung endlich aufgibt und dem Staatsziel Tierschutz gerecht wird. Aktuell lässt sie nicht nur die Vierbeiner im Regen stehen, sondern auch die unzähligen Kommunen, die, wie Ansbach, keine Wildtierzirkusse mehr in der Stadt haben wollen. Wer ein Zeichen gegen Tiere im Zirkus setzen möchte, kann sich ganz einfach unserer Protestaktion am 26. Oktober anschließen.„