Seit 2004 legt das Forschungsinstitut Prognos alle drei Jahre seinen Zukunftsatlas vor und geht in dieser aufwendigen Regionalstudie der Frage nach: „Wie zukunftsfähig sind die 401 deutschen Regionen und Landkreise?“ Nach den im Handelsblatt veröffentlichen Ergebnissen wird klar, dass zwar nach wie vor deutliche Unterschiede zwischen Metropolen, wie München als Spitzenreiter und dem Kreis Stendhal bei Magdeburg als Schlusslicht des Rankings, bestehen, jedoch wird der Abstand zwischen zukunftsfähigen und nicht-zukunftsfähigen Regionen deutschlandweit immer kleiner.
Ansbach auf Platz 51
Der diesjährige Zukunftsatlas zeigt Tendenzen auf, dass Deutschland zusammenwächst. Über 20 Jahre hinweg, hatte man den Eindruck, dass die Zukunftschancen deutschlandweit sehr ungleich verteilt sind. Der Unterschied zwischen der erst- und letztplatzierten Region hat sich jedoch nun verringert. Flächendeckend geht die Arbeitslosenquote zurück und die Regionen profitieren von einem stabilen Wirtschaftswachstum der Bundesrepublik.
Spitzenreiter ist nach wie vor München, wobei die Stadt erstmalig vor ihrem Landkreis liegt. Die Stadt mit dem spektakulärsten Aufstieg ist wohl Leipzig. Aber auch im Berliner Umland haben sich die Zukunftschancen rasant verbessert. Ansbach ist auf Platz 51 und verbesserte sich im Vergleich zu Rang 67 im Jahr 2016.
Umfassende Regionalstudie in 29 Einzelbereichen
Das Forschungsinstitut Prognos ermittelt im „Zukunftsatlas“ die Zukunftsfähigkeit von deutschen Regionen. Zur Analyse der 401 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte wurden 29 Einzelindikatoren herangezogen und in vier Themenfelder unterteilt: „Demografie“, „Wohlstand und soziale Lage“, „Arbeitsmarkt“, sowie „Wettbewerb und Innovation“. Es fanden viele verschiedene Bereiche Berücksichtigung, von Bevölkerungsentwicklung über Kriminalitätsraten bis hin zur Zahl der Unternehmensgründungen. Anschließend bildeten die Indikatoren, je nach ihrer Gewichtung, einen Gesamtindex, welcher dann als Grundlage für das Ranking diente. Prognos ordnete die Regionen anhand des Ranking in eine von acht Kategorien ein, von „beste Zukunftschancen“ bis „sehr hohe Zukunftsrisiken“.
Genau Aufschlüsselung der Bewertung
Stadt Ansbach -„hohe Chancen“:
Gesamt: 51
Dynamik: 62
Stärke: 53
Demografie: 39
Arbeitsmarkt: 36
Innovation: 110
Wohlstand: 240
Landkreis Ansbach – „ausgeglichene Chancen/Risiken“:
Gesamt: 179
Dynamik: 163
Stärke: 184
Demografie: 145
Arbeitsmarkt: 360
Innovation: 150
Wohlstand: 26
Erstmals Wachstumsfaktor Wohnraum
Das Deutschland ein Problem an fehlendem Wohnraum in immer mehr Gegenden hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Prognos hat im Rahmen des Zukunftsatlas 2019 erstmals die sogenannte Wohnungsbaulücke ermitteln. Sie zeigt die Differenz zwischen der Entwicklung der Zahl der Haushalte sowie des Wohnungsbestands im Zeitraum von 2011 bis 2017. Da die Zahl der Haushalte schneller wächst, als neuer Wohnraum gebaut wird, fehlen deutschlandweit rund 720.000 Wohnungen bzw. 1,7 % des deutschen Wohnungsbestands. Zufolge dieser Grafik ist Ansbachs Lücke größer als 1,7 %.
Dieser Artikel beruht auf der Veröffentlichung des „Zukunftsatlas 2019“ im Handelsblatt.