Banner
Gumbertuskirche in Ansbach. Foto: Larissa Noack.
Gumbertuskirche in Ansbach. Foto: Larissa Noack.

Das steckt hinter Christi Himmelfahrt

Er weckt meist weltliche Assoziationen: Für viele ist er in erster Linie Vatertag, Ausflugstag oder Wandertag. Auch in Ansbach planen viele an dem Tag Ausflüge, die Bollerwägen werden ausgepackt und Routen geplant. Seine Bedeutung als kirchliches Hochfest der Himmelfahrt Christi gerät oft in den Hintergrund. Doch was steckt eigentlich hinter dem Feiertag Christi Himmelfahrt?

Tradition seit dem Jahr 400

Die Tradition des Festes ist schon über 1500 Jahre alt: 40 Tage nach Ostern und zehn Tage vor Pfingsten etablierte sich um das Jahr 400 ein Festtag, der die Erfahrung feiert, dass Gott sich ohne Bindung an Raum und Zeit zeigt. Das Evangelium nach Lukas und die Apostelgeschichte schildern den Übergang des Auferstandenen von der Erde in den Himmel als sichtbaren Aufstieg, lateinisch „ascensio“. Während Jesus die Jünger segnete, schreibt Lukas, „schied er von ihnen und wurde in den Himmel emporgehoben“ (Lk 24,52).

Bitttage, Flurprozessionen und Wallfahrten

Seit Entstehung des Festes Christi Himmelfahrt ist auch die Tradition nachgewiesen, die Tage vor Christi Himmelfahrt als Bitttage zu gestalten und Bittprozessionen durchzuführen. Auch heute noch finden vielerorts Wallfahrten oder Flurprozessionen statt, bei denen die Gläubigen durch die Felder ziehen und um eine gute Ernte beten. Diese Flurumgänge gehen wohl ursprünglich darauf zurück, den Gang der Jünger nach Galiläa auf den Berg nachzuahmen, den Jesus ihnen genannt hatte, um dort den Sendungsauftrag zu empfangen.

Heimkehr zum Vater

Dafür, dass es bei den Prozessionen oft recht munter zuging, gibt es bereits Zeugnisse aus dem frühen 16. Jahrhundert. Aus der Tradition der „Apostelgänge“ sind dann die „Herrenpartien“ entstanden, die später als Gegenstück zum im 19. Jahrhundert eingeführten Muttertag am zweiten Sonntag im Mai als Vatertag umgedeutet wurden. Gleichwohl liegt dies in der theologischen Interpretation von Christi Himmelfahrt, die auch als die Heimkehr Jesu Christi, des Sohnes, zum Vater zu verstehen ist. Damit wird dieser Tag zum Vatertag schlechthin: Er lenkt den Blick auf Gott, den Vater, der sich als Lebensgrund und -erhalt erweist.

Rectangle
topmobile2

Die Tage nach dem Himmelfahrtsfest werden als Vorbereitung auf die Herabkunft des Heiligen Geistes an Pfingsten begangen. Sie werden als Pfingstnovene bezeichnet.

Dieser Artikel beruht auf einer Pressemitteilung der Diözese Würzburg.

Banner 2 Topmobile