Liegengelassener Müll schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch das Stadtbild wird dadurch erheblich beeinträchtigt. Da dieses Problem in fast allen deutschen Städten bekannt ist, haben einige Bundesländer ihre Strafrahmen für Umweltsünder erhöht. Mannheim passte daraufhin direkt seine Strafen für nicht-ordnungsgemäßes-Wegwerfen von Kleinmüll an und legte diese auf bis zu 250 Euro fest. Auch hier ist das Problem von herumwirbelnden Papiertüten in der Innenstadt, liegen gelassenen To-go-Bechern und weggeschnippsten Zigarettenstummeln präsent. Wären verschärfte Strafen also eine Idee für Ansbach?
Sinn und Zweck der höheren Strafen
Für eine liegen gelassene Verpackung oder Zigaretten verlangt die Stadt Mannheim mittlerweile 75 Euro. Im Vergleich: früher waren es nur 20 Euro. Ausgespuckte Kaugummis werden nun um das 10-fache mit 100 Euro Bußgeld geahndet. Auch Hundebesitzer trifft es ab sofort härter. Wer den Kot seines geliebten Vierbeiners nicht wegräumt, zahlt bis zu 250 Euro. Hinzu kommen stets noch Verwaltungskosten in Höhe von 20 bis 25 Euro.
Man wollte die Leute aufmerksam machen, dass es viel kostet, alles wieder sauber zu machen, erklärt der Oberbürgermeister von Mannheim gegenüber dem ZDF. Der Signalcharakter sei dabei entscheidend. Ebenso seien verschärfte Kontrollen geplant um die Müllsünder auch zu erwischen. Die meisten, auf frischer Tat ertappten Übeltäter, sind größtenteils einsichtig, so die Polizei im Beitrag des ZDF weiter, nur wenige werden aggressiv.
So sieht’s bei uns aus
Die Bußgelder für Müllsünder richten sich in Ansbach nach der städtischen Verordnung über die Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen und die Sicherung der Gehbahnen im Winter. „Genussmittelreste und Gegenstände unbedeutender Art“, wie Zigaretten, Verpackungen und Kaugummi darin bezeichnet werden, können bei einer nicht ordnungsgemäßen Entsorgung mit einem Bußgeld von bis zu 500 Euro geahndet werden, Hundekot sogar mit bis zu 1.000 Euro. Auf Nachfrage erklärt die Stadt Ansbach, dass aktuell eine Anhebung der Strafen nicht angedacht sei, ebenso wie der Einsatz von „Müllpolizisten“. Allerdings, so die Stadt Ansbach abschließend, nimmt sie Hinweise in Bezug auf Verstöße gegen die oben genannte Verordnungen von Bürgerinnen und Bürgern jederzeit gerne entgegen.
In der Verordnung heißt es immer „bis zu 500 Euro“ und da es auch immer auf den Einzelfall ankommt, ob man beispielsweise Ersttäter ist oder vielleicht schon öfter durch Müllsünden auffällig wurde, fragen wir uns, ob denn dieser Rahmen von bis zu 500 Euro tatsächlich ausgenutzt wird. Wären da vielleicht nicht konkrete Festlegungen wie in Mannheim sinnvoller?
Upcycling in Ansbach: Müll vermeiden und der Umwelt Gutes tun
Wäre das eine Idee für Ansbach?
In Mannheim, so führt das ZDF in seinem Beitrag aus, sind die verschärften Strafen ein Erfolg. Bereits drei Wochen nach der Einführung der härteren Strafen hat sich das Stadtbild in Bezug auf den Müll und Unrat gebessert. Was hältst du von den erhöhten Strafen? Wäre das auch bei uns sinnvoll? Und welcher Müll fällt dir denn eigentlich am Meisten in Ansbach auf? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar.
Übrigens: Als die sauberste Stadt der Welt gilt Singapur. Nicht nur das Rauchen ist in den meisten Teilen der Stadt verboten, sondern auch das Essen in U-Bahnen, sowie das Kauen von Kaugummis. Wer sich nicht daran hält, muss mit saftigen Strafen rechnen. 500 bis 5.000 SGD (umgerechnet 320-3.200 Euro) sind hierfür als Bußgeld festgelegt.