Wildtierverbot in Ansbach: Aktionsgruppe Tierrechte startet Eil-Petition
Mit einem Urteil vom 27.02. hat das Verwaltungsgericht Ansbach, wie berichtet, ein im Sommer 2018 vom Stadtrat Ansbach beschlossenes Wildtierverbot zu Gunsten eines Gastspiels von Circus Krone gekippt. Bis zum 13.03. hat die Stadt Ansbach Zeit gegen das Urteil des VG Ansbach Beschwerde einzulegen und eine Klärung vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof zu veranlassen. Die Aktionsgruppe Tierrechte Bayern appelliert an die Oberbürgermeisterin Seidel, dieses Urteil nicht auf sich sitzen zu lassen. Um dem Appell Nachdruck zu verleihen, hat die Initiative am Montagabend eine Onlinepetition gestartet, so eine Pressemitteilung des Bündnisses. Ziel sind knapp 700 Unterschriften von Ansbacher Bürgerinnen und Bürger in den verbleibenden 8 Tagen. Bereits kurz nach der Erstellung unterzeichneten zahlreiche Ansbacherinnen und Ansbacher und Tierfreunde aus den umliegenden Städten. Die Petition ist unter https://www.openpetition.de/zirkusansbach zu finden.
Das in Ansbach gekippte kommunale Wildtierverbot habe bundesweit große Bedeutung, so das Bündnis in ihrer Pressemitteilung weiter. Es sei das erste Mal, dass ein Gericht ein Verbot aufhebt, welches neben dem Tierschutz auch mit der Gefahrenabwehr begründet sei. Damit drohen laut der Pressemitteilung rund 100 kommunale Wildtierverbote in der gesamten Bundesrepublik Deutschland zu fallen. Auf Ansbach lastet nun große Verantwortung. Das Urteil des VG Ansbach sei nicht nur eine Ohrfeige für den Tierschutz, sondern auch ein Angriff auf das Selbstverwaltungsrecht von Kommunen in allen Bereichen.
Wildtiere im Zirkus seien nicht mehr zeitgemäß
Wildtiere im Zirkus sind nicht nur nicht mehr zeitgemäß, unethisch und unmoralisch, sondern auch gefährlich, so das Bündnis weiter. Das würden zahlreiche gefährliche Ausbrüche in den vergangenen Jahren zeigen. Auch bei Circus Krone, so die Pressemitteilung, kam es bereits während der vergangenen Tour zu einem Elefantenausbruch in Neuwied und einem Elefantenunfall in der Manege in Osnabrück. Ein Elefant sei dabei nach einem Rangordnungskampf in die erste – zum Glück überwiegend leere – Zuschauerreihe gestürzt und habe einen Besucher verletzt, so das Büdnis.
Nicht nur die Mehrheit des Ansbacher Stadtrates sei gegen die Haltung von Wildtieren in Zirkussen. Auch die Bundestierärztekammer, der Bundesrat, zahlreiche Parteien und Organisationen würden sichlaut den Tierschützern seit langer Zeit für ein Verbot einsetzen. Da die Bundesregierung allerdings seit Jahrzehnten untätig bleibt, seien verschiedene Kommunalverwaltungen dazu übergegangen, Zirkusgastspiele mit Wildtieren auf ihren eigenen Flächen zu verbieten. Laut repräsentativen Umfragen lehnt auch ein Großteil der Bevölkerung in Deutschland die Haltung von Elefanten, Löwen und CO in reisenden Zirkussen ab, so heißt es in der Pressemitteilung des Aktionsbündnis Tierrechte Bayern. In der Gesellschaft habe ein Wandel stattgefunden. Die Tatsache, dass der größte Wildtiercircus der Welt sich ein Gastspiel erklagen muss, sei laut den Tierrechtlern ein Beweis dafür. Früher hätten die Städte Unternehmen wie Krone den roten Teppich ausgerollt.
Artikel beruht auf einer Pressemitteilung der Aktionsgruppe Tierrechte Bayern.