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Anne Mäusbacher will mit ihrer beachcleaner-Bewegung die Strände von Müll und Plastik befreien. Foto: Anne Mäusbacher
Anne Mäusbacher will mit ihrer beachcleaner-Bewegung die Strände von Müll und Plastik befreien. Foto: Anne Mäusbacher

Die beachcleaner-Bewegung: Anne Mäusbacher über ihr ausgezeichnetes Umweltprojekt

Anne Mäusbacher will etwas bewirken. Mit der Auszeichnung zur Umweltpreisträgerin 2018 zeigt sich, dass die Nürnbergerin das auch schon mit großem Erfolg geschafft hat. Genug ist das trotzdem noch nicht. Wie sie selbst sagt: „Ausruhen geht nicht mehr. Wir müssen uns jetzt um die Umwelt kümmern, um den nächsten Generationen einen sauberen Planeten zu hinterlassen.“ Wie sie dabei zu dem Projekt gekommen ist, was jeder einzelne von uns für die Umwelt tun kann und vieles mehr erfahrt Ihr in folgendem Interview.

Anfänge und Ziele

Wie ist es zu der beachcleaner-Bewegung gekommen?
„Wir waren vor 4 Jahren im Sommerurlaub überrascht vom Plastik an den Stränden und im Wasser, dann haben wir angefangen aufzusammeln und über Nacht entstand mein Projekt „beach cleaner“ – Strandreiniger.  Wir wollten durch unser Auftreten und Handeln andere anstecken, damit sie mitmachen. Bei unseren ersten Aktionen hat niemand mitgeholfen, alles blieb regungslos am Strand liegen. Das wollten wir verändern.“
Was macht diese Bewegung genau?
„Wir organisieren clean-ups in der Nähe von Wasser, da 80% des Mülls im Meer vom Inland kommt. Das wollen wir zumindest verhindern. Wir klären auch auf während der Aktionen und sprechen über Alternativen, wie man Plastik sparen kann etc. Wir halten Vorträge in Schulen und bei Veranstaltungen über uns, die Initiative und was jeder gegen die Vermüllung der Meere tun kann.
Ich habe das Buch Kids-for-the-ocean geschrieben, da wir es den Lehrern einfach machen wollen, im Unterricht das Buch mit all dem Wissen, was ich über 1,5 Jahre gesammelt habe, im Unterricht durch zu arbeiten, ohne große Vorbereitung des Lehrers. Es werden Fragen gestellt, Lösungen und jede Menge Fakten aufgezeigt, spielerisch und interaktiv. Durch unsere Social-Media-Präsenz geben wir täglich Tips zum plastikfreien Leben und berichten über die Entwicklung in den Meeren.“
Wollen Sie ihr Team in der Zukunft weiter vergrößern?
„Wir brauchen immer viele Freiwillige bei den Clean ups, Leute die mitmachen und uns unterstützen.“

Aufklärung in der Schule?

Sie haben ein Buch geschrieben. Wie kam es zu dieser Idee?
„Wir brauchen mehr Lehrer, die die Kinder aufklären. Im Moment wird das in der Schule laut Lehrplan nicht thematisiert. Da soll das Buch anregen und unterstützen.“ Den Link zum Buch findet Ihr hier.
Mit welchen Methoden wollen Sie die Strände sauberer halten?
„Unverpackt einkaufen, keine To-Go-Produkte, bewusster leben, dh. auch Verzicht (z.B. keine PET Flaschen unterwegs mehr kaufen oder auf Chipstüten verzichten). Wir verzichten inzwischen auch mit Kind auf sehr viel. Wenn es etwas nicht unverpackt im Supermarkt gibt, dann gehen wir wo anders hin oder kaufen eben etwas anderes, es gibt immer Alternativen. Das haben wir im Ausland auch geschafft. Wir haben immer unsere refill-Flaschen dabei.“

Plastikfreies Leben

Leben Sie weitestgehend plastikfrei? Wenn ja, seit wann?
„Ja seit ca. drei Jahren, der Müll konnte so um 85% reduziert werden.“
Wie war es für Sie, als Sie zur Umweltpreisträgerin der Stadt Nürnberg 2018 ernannt wurden?
„Es war eine schöne Ehre, wir haben ja auch schon einige Male im Stadtgebiet „aufgeräumt“. Und die Medien haben oft von uns berichtet. Dadurch erreichen wir natürlich noch mehr Menschen, was jetzt noch fehlt, ist das veränderte Einkaufsverhalten der Menschen, um wirklich etwas zu bewegen.“
Ist das Umweltbewusstsein der Menschen schon gestiegen?
„Ich denke ja, inzwischen dürfte jeder vom Müll im Meer gehört haben, vor 4 Jahren  hat darüber noch niemand berichtet, daher hatte ich ja meine Website ins Leben gerufen, damals wusste noch keiner von den Müllkontinenten, die aber schon in 1997 entdeckt wurden. Wir beobachten, dass mehr Menschen einfach auch verzichten und nicht bequem dann doch zur Verpackung greifen. Einige Menschen reden aber dann doch nur und handeln nicht danach, das ist reine Bequemlichkeit. Ausruhen geht aber nicht mehr, wir sind es unseren Kindern schuldig, den Planeten nicht so zu hinterlassen. Die Kinder werden in unseren Generationen im Müll und den Fehlern der Politik und Industrie ersticken.“
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