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Die OLA bezeichnet die Verkehrspolitik als krachend gescheitert und fordert eine Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel. Foto: Nico Jahnel
Die OLA bezeichnet die Verkehrspolitik als krachend gescheitert und fordert eine Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel. Foto: Nico Jahnel

Offene Linke fordert verbesserte Verkehrspolitik – Verantwortliche äußern sich zu Preis-Leistung

„Die Verkehrspolitik in Ansbach ist krachend gescheitert.“ Das behauptet die Offene Linke Ansbach und unterstreicht ihre Aussage damit, dass innerhalb der letzten sechs Jahre jeder vierte Busfahrgast verloren ging, sowie der KFZ-Bestand im Gegenzug stark anstieg. Deswegen steht die OLA für einen Wechsel hin zu einer klimaschonenden und sozialen Verkehrspolitik.

Bundesweiter Negativrekord

Dabei fordert die OLA hauptsächlich ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Preise für eine Einzelfahrkarte sind um 67 Prozent gestiegen, was 80 Cent entspricht. Dies sei, laut der Partei, auch ein Grund, dass die Zahl der Fahrgäste drastisch den Berg runterging. Seit 2011 seien es ganze 28 Prozent, was einen bundesweiten Negativrekord darstellt.

Der 12-prozentige Anstieg des PKW-Bestands in Ansbach ist wohl die Folge des erhöhten Preises. Über 2.000 Autos mehr seien in Ansbach seit 2012 zugelassen worden – dies sei laut der OLA der größte Anstieg aller kreisfreien Städte in ganz Nordbayern. Dies führe, laut der Offenen Linken Ansbach, zu Staus, steigenden Instandhaltungskosten von Straßen und einer höheren Abgasbelastung in der Stadt.

Entlastung von Familien und Straßen

Die OLA steht für eine Verbesserung des ÖPNV-Angebots, damit zum Einen verhindert werden könne, dass beispielsweise zwei Autos in einer Familie benötigt werden und um zum Anderen, die oben genannten Probleme der Stadt in den Griff zu bekommen. Durch Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel entlaste man außerdem die Straßen und ermögliche es Autofahrern, schneller durch die Stadt zu kommen.

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Dieser „Steinzeit-ÖPNV“, wie er von der OLA bezeichnet wird, ist genau das Gegenteil, was sich die Kommune in Sachen öffentlichen Nahverkehr vorgenommen habe. Auch wurden kleinere Städte, wie Schwabach und Neumarkt in der Oberpfalz als Vergleich hergezogen, die laut der OLA, einen viel besseren ÖPNV zu bieten hätten als Ansbach. Diese Abwärtsspirale will die Offene Linke Ansbach schnellstmöglich verändern.

Ansbacher Bäder und Verkehrs GmbH äußert sich

Im Zusammenhang mit Veröffentlichungen zum Ansbacher Busverkehr ruft die Ansbacher Bäder und Verkehrs GmbH (ABuV) dazu auf, mit korrekten Vergleichszahlen zu argumentieren. Auch in Zeiten des Vorwahlkampfs bittet man um Sachlichkeit und Objektivität, so eine Pressemitteilung in Bezug auf den ÖPNV.

Weniger Fahrgäste in Klein- und Mittelstädten

Wie eine aktuelle Statistik des Verbandes deutscher Verkehrsunternehmen VDV belegt, gehen die Fahrgastzahlen im ländlichen Raum und in Klein-/Mittelstädten in ganz Deutschland zurück, so die Pressemitteilung des ABuV weiter. Nur in Großstädten und im Schienenverkehr würden die Fahrgastzahlen wachsen.

Fairer Vergleich der Leistungen

Um das Preis-Leistungsgefüge des Ansbacher ÖPNVs zu bewerten, empfiehlt die ABuV den Vergleich der Kennzahlen mit ähnlich großen Städten. Eine entsprechende Aufstellung hat der VGN erarbeitet. Für Ansbach werden darin 655.000 Betriebskilometer und 1,6 Mio. Fahrgäste ausgewiesen. Für Neumarkt seien es 480.000 Betriebskilometer und 710.000 Fahrgäste. Schwabach läge bei 515.000 Buskilometern und 1,1 Mio. Fahrgästen. In allen drei Städten gelte die Tarifstufe D.

Um den Ansprüchen der Fahrgäste gerecht zu werden, achte die ABuV auch auf die Ausstattung der Fahrzeuge. Dabei handele es sich durchgängig um Niederflurbusse, die behindertengerecht mit Kneeling- Funktion und mechanischen Rollstuhlrampen ausgestattet sind. Mit dem Fahrgast-TV und dem kostenfreien WLAN in allen Fahrzeugen biete man einen zusätzlichen, zeitgemäßen Service, mit dem die ABuV bayernweit eine Vorreiterrolle einnimmt. Umwelt- bzw. Klimaschutz sei der ABuV besonders wichtig. Deshalb seien bereits zwei Erdgasbusse, die mit Bioerdgas fahren, im Einsatz. Der dritte Erdgasbus werde derzeit für den Linienbetrieb vorbereitet, dies fasst die Pressemitteilung zusammen.

Finanzierung müsse gewährleistet sein

Auch wenn im Vergleich zu anderen Städten ähnlicher Größe im VGN das Preis-Leistungsverhältnis des Ansbacher ÖPNV also nachweislich ins Gefüge passt, sieht die ABuV Potenzial für Verbesserungen. „Unsere Vorschläge, wie beispielsweise ein durchgängiger 20-Minuten-Takt oder ein Busbeschleunigungssystem, würden das ÖPNV-Angebot sicher deutlich attraktiver machen, wodurch neue Fahrgäste gewonnen werden könnten“, so Robert Hlava, Pressesprecher der ABuV. Allerdings entstünden hierfür Mehrkosten in Höhe von mehreren Mio. Euro. „Eine Umsetzung ist deshalb nur unter der Voraussetzung möglich, dass von Seiten der Stadt Ansbach für eine ausreichende Finanzierung gesorgt ist.“

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