ENDERNDORF AM SEE, LKR. ROTH. An den Ufern des Brombachsees tut sich im Moment ein trauriger Anblick für die Besucher auf, vom zusätzlich üblen Geruch ganz zu schweigen. Wie das Online-Portal der Nürnberger Nachrichten „nordbayern.de“ kürzlich berichtete, werden immer mehr tote Fische an die Ufer des Sees gespült. Besonders die ca. drei Tonnen Aale sind vom Massensterben betroffen. Experten befürchten einen so genannten „Totalausfall“, also ein Sterben sämtlicher „Schlangenfische“.
Strenger Geruch am See
Viele Besucher des Sees und auch Angler haben laut nordbayern.de schon beim mittelfränkischen Fischereiverband und auch beim Wasserwirtschaftsamt Ansbach angerufen, um über die umgekommenen Fische, die an die Badestrände des Sees geschwemmt werden zu berichten. Auch der üble Geruch ist vielen Besuchern des Sees schon deutlich in die Nase gestiegen.
Temperatur ist Ursache
„Mit der Überleitung des Wassers vom Brombachsee hat es nichts zu tun“, sagt Diplom-Biologe Hans Padberg vom Fischereiverband Mittelfranken gegenüber nordbayern.de und erklärt: „Es herrscht einfach ein Rekordsommer mit einer Oberflächentemperatur des Wassers von 28 Grad und bei diesen heißen Temperaturen vermehren sich eben auch die Bakterien relativ bis sehr schnell.“
Was ist der Grund für das Sterben?
Eben jene Bakterien sind für gesunde Fische zwar normalerweise unschädlich, greifen die Aale aber bei einer Wassertemperatur von über 24 Grad an. Wenn der Sauerstoffgehalt sinkt, funktioniert die Schleimschicht der Fische nicht mehr richtig und die Bakterien können so in die Körper der Aale eindringen. Problematisch ist außerdem, dass die Sauerstoffkonzentration besonders am Grund der Gewässer sehr gering ist, wo sich die Aale naturgemäß gerne eingraben.
Nachdem die Fische rote und blaue Flecken bekommen haben, schwimmen die betroffenen Tiere dann meist apathisch an der Wasseroberfläche herum und verenden letztlich qualvoll. Werden die Tiere dann ans Ufer gespült, macht sich so der üble Geruch und ein furchtbarer Anblick breit.
„Für Menschen besteht keine Ansteckungsgefahr“, betont Padberg jedoch gegenüber nordbayern.de. Für die Entsorgung der Kadaver ist das Wasserwirtschaftsamt zuständig, welches die toten Tiere einsammelt und nach Gunzenhausen zur Tierverwertungsanstalt bringt.
Keine Behandlungsmöglichkeit
Gegen die Erkrankung mit der Rot- oder Süßwasseraalseuche sei laut dem Bericht von nordbayern.de leider gar nichts zu machen. Glücklicherweise tritt die Erkrankung in dieser Größenordnung nicht besonders häufig auf, kommt aber laut Padberg „in einem Sommer wie diesem alle 50 Jahre schon mal vor“. Im Brombachsee würden ungefähr zwei bis drei Tonnen Aale leben, meint Padberg zudem im Gespräch mit nordbayern.de. Wie viele Tiere aktuell wirklich betroffen sind, kann noch nicht gesagt werden, „aber wir befürchten schon einen Totalausfall“.
Aus biologischer Sicht kein Verlust
„Das ist zwar schade für die Fische, aber aus biologischer Sicht kein großer Verlust.“ schränkt ordnet Padberg die Situation gegenüber nordbayern.de ein. So hätten in den Brombachsee noch nie Aale eigesetzt werden müssen, vielmehr würden die Fische erst über die Altmühl auf natürlichem Weg in den See gelangen, könnten von dort aus aber nicht wieder abwandern.
Laut dem Bericht von nordbayern.de seien bisher vorwiegend nur Aale von der Seuche betroffen. Es gebe zwar auch vereinzelt tote Renken am See, aber nur wenige. Diese litten aber auch auf Grund der hohen Temperaturen.
Dieser Artikel beruht auf einem Bericht von nordbayern.de.