ANSBACH. Ein 31-Jähriger soll seiner damaligen Freundin ein Abtreibungsmittel ins Essen gemischt haben und musste sich deswegen vor dem Landgericht Ansbach verantworten, welches nun das Urteil verkündet hat.
Laut den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft hatte der 31-Jährige seiner damaligen Freundin im Sommer 2016 versteckt eine Abtreibungspille in ihr Essen gemischt. Die heute 34-Jährige Frau hatte allerdings nur einen Teil davon gegessen, anstatt das ganze Gericht zu verspeisen. Danach soll der Angeklagte seine Ex-Freundin sogar mehrfach aufgefordert haben, alles aufzuessen. Der Mann bestritt die Tat bislang.
Schon immer Kinder gewollt
Sein Traum wäre es schon immer gewesen, einmal Kinder zu haben, sagte der Angeklagte am gestrigen Dienstag vor dem Gericht in Ansbach. Aus seiner Sicht stelle sich der Fall völlig anders dar, denn laut der Aussage des 31-Jährigen sei es vielmehr seine eifersüchtige Ex-Freundin gewesen, welche sich mit den Vorwürfen an ihm rächen wolle.
Die Geschädigte hatte laut eigenen Angaben die Pillen unter dem Autositz im Wagen des Angeklagten gefunden. Wie die Tabletten in sein Auto kamen, könne er aber nicht sagen. Seine damalige Freundin hatte ein Foto vom Medikament gemacht.
Bewährungsstrafe
Der 32 Jahre alte Mann wurde nun schließlich am gestrigen Dienstag vom Landgericht Ansbach zu einer Freiheitsstrafe von 15 Monaten auf Bewährung verurteilt. Zudem muss er 3.000 Euro an die Kindernothilfe zahlen. Der Ansbacher Richter blieb damit unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, welche ein Jahr ohne Bewährung gefordert hatte.
Die Verteidigung hatte sogar auf Freispruch plädiert und damit argumentiert, dass ihr Mandant das Abtreibungsmittel zwar besessen habe, es aber nicht nachzuweisen sei, dass er es auch ins Essen seiner damaligen Freundin gemischt hätte.
Kind gesund geboren
Der Richter am Landgericht Ansbach sah die Tat jedoch als erwiesen an. Unter anderem hatte eine Haar-Analyse eindeutig ergeben, dass die 34-Jährige das Mittel zu sich genommen hatte. Die Schwangerschaft war nach Angaben des Opfers zwar nicht geplant gewesen, allerdings habe sie nie an eine Abtreibung gedacht, im Gegensatz zu ihrem damaligen Freund.
Ereignet hatte sich der Vorfall in der gemeinsamen Wohnung des früheren Paars in Dietenhofen im Landkreis Ansbach zugetragen. Glücklicherweise brachte die Geschädigte Mitte September 2016 ein gesundes Kind zu Welt.