Direktkandidaten
Das Jahr 2017 ist wieder ein Wahljahr, und zwar ein wichtiges. Am 24. September werden die Abgeordneten für den Bundestag gewählt. Aus diesem Anlass stellen wir Euch die Direktkandidaten aus Ansbach vor. Außerdem empfehlen wir in diesem Zusammenhang auch nochmals unseren Artikel zum Thema „Wie wird eigentlich gewählt?„.
Artur Auernhammer MdB, CSU
Nach dem Verzicht einer neuerlichen Kandidatur des Wahlkreissiegers der Jahre 2002, 2005, 2009 Josef Göppel, schickt die CSU Artur Auernhammer als neuen Direktkandidaten ins Rennen. Der am 9. März 1963 in Oberhochstatt (heute Weißenburg) geborene, staatlich geprüfte Landwirt war nach seinem Eintritt in die CSU (1994) in den Jahren 1998 bis 2013 Bezirksvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft in Mittelfranken.
Seit 1996 gehört Auernhammer dem Kreistag an. Zudem ist er seit 2002 Mitglied des Stadtrates Weißenburg. Artur Auernhammer ist seit der letzten Bundestagswahl im Jahr 2013 Mitglied des 18. Deutschen Bundestages. Zuvor gehörte der 54-jährige bereits dem 15. Deutschen Bundestag (Juli 2004 bis September 2005) an.

Artur Auernhammer möchte erneut nach Berlin – Foto: Tobias Koch.
„Unsere Region und ihre Bürgerinnen und Bürger liegen mir sehr am Herzen. Sie sind meine Heimat. In Ansbach und Triesdorf wurde ich ausgebildet. Wichtig ist, dass die Menschen gerne in unserer Region leben, arbeiten und zu Gast sind. Die Landwirtschaft, das Handwerk, die Industrie und der Einzelhandel müssen gestärkt und unterstützt werden, um Arbeitsplätze auf dem Land zu fördern.
Es gilt die Infrastruktur von den Verkehrswegen über Einrichtungen der Daseinsvorsorge, Bildung, Medizin und Kultur bis hin zum flächendeckenden zuverlässigen Internetzugang auszubauen und zu fördern. Sicherheit, Erreichbarkeit, Barrierefreiheit und dezentrale Strukturen sind dabei wichtig. Auch familien- und sozialpolitisch muss investiert werden.
Familien und Senioren müssen durch Steuersenkungen, eine stärkere Förderung des Wohnungsbaus, Anpassungen beim Kindergeld, Verbesserung der Mütterrente und eine bessere Förderung pflegender Angehöriger noch mehr unterstützt werden.“
Harald Weinberg MdB, DIE LINKE
DIE LINKE schickt den 60-jährigen Harald Weinberg ins Rennen um das Direktmandat für den 19. Deutschen Bundestag. Der am 13. Februar 1957 in Bad Godesberg geborene Gesellschaftswissenschaftler machte seine ersten politischen Erfahrungen bereits Anfang der 1970er Jahre während eines mehrjährigen Auslandsaufenthaltes in den Niederlanden.
Bereits seit 2009 gehört Weinberg dem Deutschen Bundestag an. Seit 2013 ist er ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und darüber hinaus Gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion, sowie stellv. Mitglied im Petitionsausschuss. Nach dem turnusgemäßen Wechsel des gesundheitspolitischen Sprechers, ist Harald Weinberg seit 2016 Sprecher für Krankenhauspolitik und Gesundheitsökonomie.

Harald Weinberg, MdB tritt für Die Linke im Wahlkreis Ansbach an – Foto: Die Linke.
„DIE LINKE steht glaubwürdig für Gerechtigkeit und Frieden: Unser Ziel sind 12 Euro Mindestlohn und eine sichere Rente, die ein Altern in Würde garantiert. DIE LINKE schützt Kinder vor Armut, schafft gleiche Chancen bei der Bildung und investiert in Schulen. Wir wollen Millionäre und Konzerngewinne gerecht besteuern.
So entlasten wir untere und mittlere Einkommen spürbar. In Ansbach setze ich mich für die zivile Umnutzung der Militärbasen ein: Flächen für die Erweiterung der Hochschule und für bezahlbaren Wohnraum werden dringend benötigt. Die Bundesregierung will hunderte Krankenhäuser schließen.
Ich stehe für den Erhalt unserer Kliniken: Daher setze ich mich im Bundestag für eine solide Finanzierung ein. Wir brauchen eine solidarische Gesundheitsversicherung, in die Beamte und Abgeordnete einzahlen. So sichern wir die Versorgung auch im ländlichen Raum,“ so Weinberg gegenüber unsere Redaktion.
Lutz Egerer, SPD
Der derzeitige Bürgermeister von Petersaurach hat so einiges vor: „Bundespolitisch ist mein größtes Anliegen, dass die Menschen nach ihrer aktiven Beschäftigungszeit ein Leben führen können, wie sie es vorher gewohnt waren. Rente darf nicht zum sozialen Abstieg führen. Die Lebensleistung des Einzelnen, auch für unsere Gesellschaft, muss nach dem Erwerbsleben durch den Staat geschützt sein.
Sie muss ebenso verlässlich sein und darf nicht zum Spielball der jeweiligen Haushaltslage werden. Eine solidarische Altersversorgung, in die alle einzahlen, ist der Schritt in die richtige Richtung. Ebenso, dass auch die Arbeitgeber paritätisch mit bezahlen.“

Die Sozialdemokraten schicken den 52-jährigen Lutz Egerer für die Bundestagswahl ins Rennen – Foto: SPD.
Für seinen Wahlkreis sind Egerer folgende Themen besonders wichtig: „Der Breitbandausbau mit Glasfaser, der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sowie die bessere Vernetzung, damit Mobilität für alle Altersgruppen nicht nur in den Städten stattfindet. Die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Gesundheitsbereich.
Durch Krankenhäuser, durch eine ausreichende Hausarztversorgung, durch die Standorte für Fachärzte und Apotheken. Es darf nicht sein, dass die Wohnortfrage darüber entscheidet wie gut jemand versorgt ist.“
Dr. Herbert Sirois, Bündnis 90/Die Grünen
Der 52-jährige Dr. Herbert Sirois ist Dozent der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und lebt aktuell in Feuchtwangen. „Warum GRÜN? Nur wir GRÜNEN stehen für ein bewahrendes Heimatverständnis in Verbindung mit einer positiven Zukunftsperspektive!
Die „Konservativen“ setzen auf ein Wohlstandsversprechen, das durch Ausbeutung der Schöpfung und ungerechte Lebensverhältnisse erkauft wird. GRÜN dagegen sucht nach Wegen, Ökologie und Ökonomie so weit zu versöhnen, dass eine lebenswerte Umwelt erhalten bleibt, in der Menschen in Würde und Sicherheit gerne leben!

Der 52-jährige Dr. Herbert Sirois ist Dozent der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und lebt aktuell in Feuchtwangen – Foto: Bündnis 90/Die Grünen.
Außen- und sicherheitspolitisch brauchen wir endlich eine Politik, die Europa eint und unabhängiger von den USA und Russland macht! Herausforderungen, ob in der Friedens- und Umweltpolitik oder bei Handels- und Migrationsfragen, lassen sich nur europäisch lösen. Wer nationale Lösungen predigt, schwächt Deutschland!
Regional kämpfe ich für den Erhalt unserer Heimat und einen guten Nahverkehr. Flächenvernichtungsprojekte wie InterFranken haben mich davon überzeugt, dass die Belange der Bürger zunehmend ausgeregelt werden. Die Bürokratie muss erkennen, dass Projekte nur mit und nicht gegen die Bürger gelingen können. Deshalb GRÜN! Mit Leidenschaft und Augenmaß – für eine lebenswerte Heimat!“
Johannes Albert Dallheimer, FDP
Am 16. Januar 2016 wurde Dallheimer zum Vorsitzenden des Bundesverbandes der Liberalen Hochschulgruppen in Deutschland gewählt. Auf dem 67. Ordentlichen FDP-Bundesparteitag stellte der Bundesvorstand der Liberalen Hochschulgruppen einen Satzungsänderungsantrag, ein ständiges Mitglied des LHG in den Bundesvorstand zu kooptieren.
Am 24. April wurde der Antrag mit Mehrheit angenommen. Seitdem gehört der 23-jährige auch dem FDP-Bundesvorstand an.

Der in Veracruz (Mexiko) geborene Johannes Dallheimer geht für die FDP als Direktkandidat an den Start – Foto: FDP.
„Deutschland geht es im Großen und Ganzen gut. Doch um auch Morgen weiterhin Sicherheit und Wohlstand zu bewahren, müssen wir heute schon die nötigen Weichen stellen. Ich mache nicht nur Politik für meine Kindern, sondern auch für die meiner Generation, die Generation der Jungen!
Darum müssen wir investieren, in die beste Bildung der Welt, das Kooperationsverbot kippen um marode Schulen zu sanieren und Lehrerinnen und Lehrer besser zu bezahlen. Wir müssen die Infrastruktur ausbauen, Straßen, Gesundheitsversorgung und Breitband. Und ich möchte die Sicherheit stärken, die Polizei aufstocken und angemessen ausrüsten.
Die Sicherheit muss besser organisiert werden als das Verbrechen. Es geht um unsere Zukunft, dass ist mein Antrieb, für die FDP und diesen Wahlkreis zu kandidieren.“
Günther Brendle-Behnisch, ÖDP
Wohnhaft ist der 61-jährige Günther Brendle-Behnisch in Heilsbronn. Er ist verheiratet und hat drei längst erwachsene Kinder sowie drei Enkelkinder. Vom ersten Beruf her ist Brendle-Behnisch Diplom-Kaufmann und ehemals mittelständischer Unternehmer. Im zweiten Beruf ist er Pfarrer und Lehrer.
Das ist auch die Grundlage für seine Ethik, die Werte für die er steht und einstehen möchte.

Der gelernte Diplom-Kaufmann Günther Brendle-Behnisch tritt für die ÖDP an – Foto: ÖDP.
„Mit meinem Wahlprogramm stehe ich für eine entschiedene Energiewende zur Verwirklichung der Klimaschutzziele, Erhaltung einer lebenswerten Umwelt, sorgfältigeren Umgang mit unseren Ressourcen, gegen Flächenfraß und Umweltzerstörung.
Für 12 € Mindestlohn, die Stärkung der Familie, Erziehungsgehalt und auskömmliche Rente für alle. Stärkung und Sicherung der wohnortnahen medizinischen Versorgung: Arztpraxen auf dem Lande und Erhalt der Kliniken im Wahlkreis und Stärkung des ÖPNV.
Für echten Fairhandel: TTIP, CETA, TiSA und EPAs verhindern bzw. beenden. Für eine saubere Politik, in der das Volk wieder der Souverän ist, gegen Firmenspenden an Parteien. Politik für die Menschen, nicht für Lobbyisten. Wir gestalten Politik für die Menschen, nicht für Lobbyisten!“
Marco Meier, Freie Wähler
Für die Freien Wähler geht der 24-jährige Ansbacher Marco Meier ins Rennen um das Direktmandat für den 19. Deutschen Bundestag. Neben seiner Politischen Tätigkeit ist der aktuell in Petersdorf (Ortsteil von Weihenzell) lebende Meier Inhaber einer Sportmanagement Agentur.
„Als Ihr Direktkandidat und Mittelfränkischer Spitzenkandidat werde ich mich auf Bundesebene für die Interessen und Belange der Menschen in unserer Heimatregion einsetzen. Wir brauchen einen jungen, dynamischen und unabhängigen Bundestagsabgeordneten, der durch neue Ideen für frischen Wind sorgt.

Marco Meier ist der Kandidat für die Freien Wähler – Foto: Marco Meier.
Außerdem bin ich ehrlich und direkt. Ich streue den Wählerinnen und Wählern keinen Sand in die Augen. Im Gegensatz zu den etablierten Alt-Politikern bin ich unabhängig und stehe zu meinen Aussagen. Frischer Wind in den Bundestag – Marco Meier wählen!“
„Durch die unkontrollierte Zuwanderung hat die Bundesregierung hunderttausende Flüchtlinge in das Land gelassen, ohne den damit verbundenen Aufgaben Herr zu werden. Wir brauchen ein Einwanderungsgesetz mit klaren Zuzugskriterien nach dem Vorbild Kanadas!
Außerdem werde ich mich dafür einsetzen, dass das Rentensystem für die heutige und die zukünftigen Generationen zukunftsfähig gemacht wird. Kapitalgesellschaften sollen einen gerechten Beitrag zahlen, das Rentenniveau darf nicht weiter herabgesenkt werden und die Elternzeit soll voll auf die Rente angerechnet werden können.
Die Freien Wähler sind die einzige wertkonservative, bürgerliche Partei der Mitte – die anständige Alternative zu den etablierten Alt-Parteien und zu den Parteien, die sich als Alternative bezeichnen. Wir stehen für eine unabhängige, realitätsbezogene und zukunftsorientierte Politik zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger in unserem Land.“
Dr. Wolfgang Marc Dörner, AfD
Als Mitglied der ersten Stunde, ist die AfD für Dr. Wolfgang Marc Dörner nicht irgendeine Partei . „Sie ist auch „meine“ Partei und sie lebt vom Mitmachen. Die AfD ist Partei des gesunden Menschenverstandes. Nur die AfD wird als echte Opposition auch nach dem 24. September zu allen Programmpunkten stehen, während SPD, CSU und FDP nicht nur, aber auch alle bei uns entlehnten Punkte (Obergrenze Zuwanderung, Kanadisches Modell, Wirtschaftsförderung, Rente usw.) auf dem Altar der Koalitionsverhandlungen sofort opfern und den Wähler wie zuvor täuschen werden. Als Familienvater muss ich auch an die Zukunft denken.“
Als Abgeordneter verfolgt er gleich mehrere Ziele. „Schutz des Grundgesetzes gegen weitere Aushöhlung durch die Bundesregierung, mehr Kontrolle und Einfluss für den Bürger (Direkte Demokratie!).“

Dr. Wolfgang Dörner tritt für die AfD um das Direktmandat aus Ansbach an – Foto: AfD.
Wie will er die Region stärken? „Bayern hat hohe Belastungen anderer Bundesländer mit zu tragen. Hier muss Hilfe zu Selbstdisziplin gegeben werden. Daher: Begrenzung des Länderfinanzausgleichs. Einsatz der Mittel vor Ort z.B. für Infrastruktur, Förderung von Spitzentechnologie und Landschaft gleichermaßen.
Zurückführung des Einflusses Brüssels. Zusammenarbeit mit vergleichbaren Regionen weltweit, insbesondere mit Partnerstädten in der EU und in den BRIC-Staaten.“
Vom Kandidaten der Violetten, Bruno Walter, wurde unserer Redaktion leider trotz Anfrage keine Statement bzw. Foto zur Verfügung gestellt. Daher können wir ihn leider nicht näher vorstellen.