Im Café Karl arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung
Seit zwei Wochen gibt es in Ansbach das Inklusions-Café Karl. Hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Ziel des Cafés der Lebenshilfe ist es, seine Mitarbeiter mit Handicap für das Berufsleben fit zu machen und die Ansbacher zusammenzubringen.
Ein heller Raum mit einer modernen Einrichtung in gemütlicher Holzambiente: Das Café Karl in der Karlstraße 7 erscheint im ersten Moment wie ein gewöhnliches Café, tatsächlich ist das Konzept bisher einzigartig in Ansbach. Das Team besteht aus vier Angestellten, von denen zwei eine Behinderung haben. Bewusst wurden keine Banner der Lebenshilfe aufgehängt, erklärt Willi Ulm, Werkstattleiter der Lebenshilfe in Brodswinden. „Unser Café ist ganz gewöhnlich und diesen Eindruck wollen wir vermitteln. Ziel des Cafés ist es, dass die Menschen zusammenleben, ganz unabhängig von einer Behinderung“, so der 49-Jährige.
Die Möbel kommen aus Werkstätten der Lebenshilfe
Auf den Job im Café Karl mussten sich Denny Liebel und Sandra Krauszhaar wie jeder andere bewerben. Die Integrationsberaterin der Lebenshilfe hat den beiden dann einen Platz im Café Karl vermittelt. Mit ihrem neuen Arbeitsplatz sind die zwei sehr zufrieden. „Die Arbeit macht Spaß und die Kunden sind nett“, so Denny Liebel. Unterstützung erhalten sie von Gruppenleiterin Melanie Heubusch und der zweiten Kraft Gerlinde Blomayer. Das Team habe sich schon gut eingearbeitet, so Melanie Heubusch. „Mit Sandra und Denny haben wir die Richtigen für unser Café ausgewählt“, erzählt Willi Ulm stolz.
Nicht nur Sandra und Denny von der Lebenshilfe sind im Café integriert: Die Tische, Stühle und Lampen wurden in den Werkstätten der Lebenshilfe gefertigt. Die Sitzmöbel können von den Gästen auch gekauft werden. Des Weiteren werden die Kaffeebohnen von Menschen mit Behinderung geröstet.
Essen
Sowohl bei der Einrichtung als auch beim Essen und Trinken spiele die Nachhaltigkeit eine große Rolle, so Willi Ulm. Ein Teil der Möbel besteht aus alten Holzpaletten. Die Kuchen, Torten, Pizzen und Fleischwaren kommen aus kleinen Betrieben aus der Region. „Dadurch, dass wir mehr Personal haben als andere Cafés und unser Essen und Trinken nachhaltig produziert wird, sind wir etwas teurer als andere Cafés. Dafür unterstützten unsere Kunden mit jedem Kuchen oder Suppe die Lebenshilfe“, erklärt Willi Ulm. Kuchen gibt es ab 2,30 Euro, Pizza für 6,30 Euro und die täglich wechselnden Suppen für 4,50 Euro. Ein kulinarisches Highlight ist das Weißwurstfrühstück mit ein Paar Würsten mit Brezel und süßem Senf.
Trinken
An Getränken gibt es im Café Karl ein großes Angebot: Auf der Speisekarte stehen diverse Kaffeesorten sowie Kaltgetränke wie Bionade, Cola oder Almdudler. Verschiedene Teesorten aus dem Ansbacher Kräuter- und Teeladen gibt es für 2,50 Euro. Um Müll zu vermeiden, können Mehrweg-Becher für den Coffee-to-go erworben werden.
Kindernachmittag, Poetry Slam und große Einweihungsfeier
Bisher sei die Resonanz der Ansbacher sehr gut, über viele weitere Stammkunden freue sich das Team vom Café Karl natürlich, so Willi Ulm. Eine gute Möglichkeit zum Kennenlernen bietet die offizielle Einweihungsfeier am 15. Juni sowie die nachfolgenden Veranstaltungstage: Am 20. Juni ist Sängerin „Lys-Jane“ ab 18 Uhr zu Gast, es folgt um 20 Uhr ein Auftritt von „Spinnig Coins“. Von 15 bis 18 Uhr findet am 21. Juni im Café Karl ein Kindernachmittag mit Zauberern, Trommelworkshop und Airbrush-Tattoos statt. Am 22. Juni treten verschiedene Künstler aus der Poetry Slam-Szene auf.
Wie, wo, was?
- Wo? Karlstraße 7, 91522 Ansbach
- Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9.30 bis 17 Uhr