Ein Stadtpalast von Leopoldo Retti
„Durch Weisheit wird ein Haus erbaut und durch Verstand erhalten“.
Von diesem schon sehr alten Wort Salomos lässt sich die Restauratorin und Bauingenieurin Eva Fritz aus Weißenburg leiten, wenn sie im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit Bauforschung betreibt.
Für Frau Fritz ist es von großer Bedeutung, ein Gebäude als historische Quelle zu verstehen und zu begreifen. Dies sei der erste Schritt zu seiner Bewahrung. Erst nach der Feststellung der Geschichte eines Hauses, seines Bestandes und Zustandes, lasse sich ein konservatorisches und substanzerhaltendes Konzept erstellen.
Einblick in Bauforschung
Die Restauratorin war Gastreferentin bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins Retti e.V. und gab den Mitglieder und interessierten Gästen Einblick in ein von ihr erstelltes Bauforschungsgutachten über das Retti‐Palais in der Bischof‐Meiser‐Straße.
Mit großer Begeisterung und Liebe zu diesem Objekt, das in seiner Art beinahe einzigartig ist, zeigte die Referentin anhand von Plänen die einzelnen Geschosse des prächtigen Wohnhauses und ihre baulichen wie auch ausgestalterischen Veränderung im Laufe der Zeit und beim Wechsel der Besitzer. Primäre Quellen über Materialien, Kosten und Grundrisse erleichterten und bestätigten die aufwändige Bauweise und Ausstattung dieses erhaltenswerten Hauses bei der Analyse.
Detaillierte Ergebnisse
Selbst gute Kenner des Retti‐Palais staunten noch über etliche detaillierte Forschungsergebnisse der engagierten Frau, und so erntete Eva Fritz großen Beifall des beeindruckten Publikums.
So war der Vortrag „Ein Stadtpalais von Leopoldo Retti“ der wahrlich krönende Abschluss der Mitgliederversammlung des Fördervereins Retti e.V. Die Neuwahlen des Vorstandes, mit Dr. Christian Schoen, 1. Vorsitzender, Barbara Danowski, stellv. Vorsitzende, Christian Eichinger, stellv. Vorsitzender, Michael Sichelstiel, Schriftführer, Nicole Janku, Schatzmeisterin und den nunmehr fünf Beisitzern, Rainer Graf von Seckendorff, Dr. Horst v. Zerboni, Alexander Biernoth, Tassilo v. Falkenhausen, und Dr. Konrad Vanja, gewährleisten ein gutes, konstruktives und auch engagiertes Wirken für den noch jungen Verein.
Mit Stolz und Freude konnte Dr. Schoen im Jahresrückblick auf die erste Publikation verweisen, die über die Grenzen des Landkreises hinweg Interesse findet; auf die gelungene Fahrt zu den Altstadtfreunden Nürnbergs, und auf den großen Zuspruch bei Führungen durch das Retti‐Palais.
Zukunft des Retti-Palais
Für die Zukunft des Palais werden in diesem Jahr die Weichen gestellt. Der Verein blickt hoffnungsfroh auf eine positive Entwicklung, wonach das Objekt eine museale Nutzung erfahren wird, in die der Verein mit einbezogen werden könnte.
Auch weiterhin folgt der Retti Verein dem Leitwort des langjährigen Präsidenten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Professor Gottfried Kiesow:
„Denkmalschutz ist unser Dank an die Vergangenheit,
die Freude an der Gegenwart und unser Geschenk an die Zukunft.“
Dieser Artikel beruht auf einer Pressemitteilung des Fördervereins Retti e.V.