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Symbolbild Ansbach. Foto: Pascal Höfig
Symbolbild Ansbach. Foto: Pascal Höfig

Wenn der Spaß flöten geht – „Innere Kündigung“

Job nur noch Fassade

Keine Lust auf den Job? Alles wird zu viel und eigentlich ist man jeden Tag nur noch körperlich anwesend? Kein Engagement mehr für die Firma, kein Interesse für die Ziele und überhaupt hat man innerlich schon irgendwie abgeschlossen mit dem Job? Hinter einer Fassade, die Normalität vorspielt, versucht man jeder Mehrarbeit aus dem Weg zu gehen – man hat innerlich den Job irgendwie gekündigt.

Lautlos und versteckt

Die innere Kündigung ist eine sich lautlos anschleichende und versteckte Verweigerungshaltung, die nur selten vom Arbeitgeber direkt bemerkt wird. Die Betroffenen entwickeln diese Einstellung, da sie über Jahre hinweg im Job enttäuscht oder verletzt wurden, und kündigten deshalb nach und nach ihre Verantwortung gegenüber dem Unternehmen auf.

Da die innere Kündigung so still und langsam geschieht, ist sie nur schwer zu fassen und der entstehende Schaden für das Unternehmen wird dementsprechend stark unterschätzt. Der häufigste Grund für ihr Entstehen ist das falsche Führungsverhalten eines Vorgesetzten, der seinen Mitarbeitern beispielsweise keine neuen Perspektiven bietet.

So stark ist sie vertreten

Man soll es nicht glauben, aber ein unauffälliger und umgänglicher Mitarbeiter verbirgt viel zu oft hinter seiner Fassade, dass er sich eigentlich gezielt nicht engagiert und vor der Arbeit versteckt. So besagt die jährlich wiederholte Studie „Gallup Engagement Index Deutschland“ (zuletzt vom 4. Dezember 2015 unter 1.429 repräsentativ Befragten aus deutschen Unternehmen), dass

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  • 16 Prozent ihrem Arbeitsplatz gegenüber eine hohe emotionale Bindung verspüren,
  • 68 Prozent lediglich Dienst nach Vorschrift machen  und
  • 16 Prozent überhaupt keine emotionale Bindung zu ihrem Job besitzen. Hier passt der Begriff innere Kündigung.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Innerlich Gekündigte sind laut der Gallup-Studie viel kostenintensiver als emotional an das Unternehmen gebundene Mitarbeiter. So fallen sie fast doppelt so oft wegen Krankheit aus (9,7 gegenüber 5,8 Fehltage) und empfehlen deutlich seltener Produkte und Leistungen ihres Arbeitgebers (16 gegenüber 78 Prozent), sowie ihre Firma als Arbeitsplatz weiter (3 gegenüber 75 Prozent).

Der volkswirtschaftliche Schaden durch innere Kündigung beläuft sich dabei laut Gallup auf 75,6 bis 99,2 Milliarden Euro pro Jahr. Genauer betrachtet greift der Schaden unter anderem in folgenden Unternehmensbereichen:

  • Verlust der Kreativität: Ein resignierter Mitarbeiter ist nicht faul oder dumm. Er hat seine Kreativität verloren.
  • Sinkendes Leistungsniveau: Was sollte einen Mitarbeiter motivieren hart zu arbeiten, wenn es andere auch nicht tun.
  • Höhere Personalkosten: Da innerlich gekündigte nur einen Bruchteil der nötigen Arbeit verrichten und weitere Mitarbeiter angestellt werden müssen.
  • Imageverlust: Die meisten Kunden verlangen mehr als nur Dienst nach Vorschrift.
  • Engagierte Mitarbeiter finden wird schwer: Arbeitssuchende bemerken, welche Unternehmen zu den kreativen Aufsteigern mit hohem Leistungsniveau gehören und welche nicht.

Persönliche Auswirkungen

Anfangs führt die innere Kündigung noch zu einer Entlastung des Betroffenen, doch schon bald leidet er selbst unter der Resignation. Jegliche Erfolgserlebnisse bleiben aus und man fühlt sich nicht mehr gefordert. Die weitere Laufbahn im Betrieb scheint sogar perspektivlos und häufig stellen sich psychosomatische Beschwerden ein. Ebenso macht das Selbstwertgefühl für Wut und Enttäuschung Platz und das soziale Umfeld und die Familie müssen darunter leiden. Im schlimmsten Fall suchen Betroffene einen Ausweg im Alkohol und Medikamenten.

Keine richtige Kündigung

Zur richtigen Kündigung kommt es aus Angst vor Arbeitslosigkeit und einer schlechteren finanziellen Lage allerdings nicht. Auch will man sein gewohntes Umfeld und seine Kollegen nicht verlieren. Wird man schließlich entlarvt, übt man sich meist in schneller Wiedergutmachung, fällt dann aber leider wieder in alte Muster zurück.

Was tun?

Was kann man nun tun, wenn man merkt, dass man mit dem Job nicht mehr zufrieden ist? Auf jeden Fall aktiv werden! Bevor es zu gesundheitlichen Schäden kommt, sollte man lieber handeln und vielleicht das Gespräch mit den Vorgesetzten suchen. Auch ist es nicht verkehrt, die Situation genau zu analysieren und sich dann nach Lösungsmöglichkeiten umzuschauen. Wenn man allerdings zu dem Entschluss kommt, dass es wirklich nicht mehr geht, ist eine richtige Kündigung wohl die beste Konsequenz.

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