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Polizei im Einsatz. Foto: Pascal Höfig
Polizei im Einsatz. Foto: Pascal Höfig

Nach Attentat: Islamistischer Hintergrund bestätigt

Bekennervideo bestätigt Islamistischen Hintergrund

Nach neusten Erkenntnissen hatte der syrische Attentäter von Ansbach auf seinem Handy ein Bekennervideo, in dem er seine Anhängerschaft zum sogenannten Islamischen Staat (IS) bezeugt. Innenminister Joachim Hermann spricht in diesem Zusammenhang auf einer Pressekonferenz in Nürnberg von einem islamistischen Hintergrund des Täters.

Laut Hermann seien zwei Handys und ein Laptop gefunden worden, auf denen islamistische Gewaltvideos gespeichert waren. Bei der Durchsuchung der Asylunterkunft seien Materialien gefunden worden, die zum Bau weiterer Bomben ausgereicht hätten. Die Bombe sei laut Hermann so konstruiert gewesen, daß sie nicht nur zum Selbstmord des Täters geeignet gewesen war.

/// update 16.51. Zwischenzeitlich hat sich auch der sogenannte Islamische Staat über die ihm nahestehende Nachrichtenagentur Amak zum Anschlag bekannt.

Zweite Pressekonferenz im Stadthaus

Oberbürgermeisterin (OB) Carda Seidel, Stadtbrandrat Horst Settler, sowie die Referatsleiter Ute Schlieker, Holger Nießlein und Udo Kleinlein stellten sich heute Nachmittag der zweiten Pressekonferenz (PK) zu den Ereignissen Samstag Nacht. Zu Täter und Tat äußerten sich die Beteiligten eher wenig. OB Seidel verweist auf eine Pressekonferenz der Polizei in Nürnberg, die zeitgleich stattfand (siehe oben).

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Der Kenntnisstand sei immer noch der gleiche wie zu der PK heute Nacht um 0:30 Uhr, so OB Seidel. Einen islamistischen Hintergrund konnte sie noch nicht bestätigen und mahnte mit dem Begriff ‚Radikalisierung‘ sehr vorsichtig umzugehen. Innenminister Hermann gab mitterlweile jedoch bekannt, dass von einem  islamistischen Hintergrund ausgegangen werden kann.

Zahl der Verletzte auf 15 gestiegen

Die Verletztenzahl hat sich auf 15 Personen erhöht. Davon sind vier schwer verletzt, schweben jedoch nicht in Lebensgefahr. Einige leicht Verletzte konnten die umliegenden Krankenhäuser auch schon verlassen. Die Verletzungen stammen hauptsächlich von Splitterwurf und Wurfteilen, was sehr üblich bei einer Detonation ist. Carda Seidel konnte allerdings nicht bestätigen, dass es sich um eine Nagelbombe handelte. In ein bis zwei Stunden soll der Tatort so weit frei gegeben werden, dass die 35 Anwohner und Hotelgäste, die evakuiert wurden, wieder ihre Häuser und Zimmer beziehen können.

Sicherheitsstandards zum Ansbach Open bereits angehoben

Im Nachgang will sich die Stadt mit der Polizei beraten und die Geschehnisse weiter analysieren. Zudem sollen die Sicherheitsstandards überprüft und gegebenenfalls verbessert werden. OB Seidel betonte jedoch, dass die Sicherheitsvorkehrungen, wie zum Beispiel die Taschenkontrollen, sowieso schon erhöht waren zum Ansbach Open, unter anderem wegen dem Amoklauf in München.  Der Mitorganisator KammerEvents war heute leider nicht bereit für eine Stellungnahme und der Veranstalter, das Amt für Kultur und Tourismus in Ansbach, ist aufgrund der Ereignisse heute nicht besetzt.

644 Flüchtlinge in Ansbach

Auch das Thema Flüchtlinge spielte bei der PK natürlich eine Rolle. Schließlich reiste der 27-jährige Täter vor zwei Jahren als Flüchtling aus Syrien ein. Momentan befinden sich 644 Flüchtlinge in Ansbach in zwölf Unterkünften. Um die Unterkünfte sollen die Sicherheitsmaßnahmen nicht erhöht werde. Dazu bestehe kein Anlass.

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