Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Ansbach 2/2016
Die Staatsanwaltschaft Ansbach hat im Fall des am 02. Oktober 2015 (hier geht’s zur Meldung) in seinem Haus in Lichtenau tot aufgefundenen 71-jährigen Rentners gegen dessen Enkel Anklage zum Landgericht Ansbach wegen Totschlags erhoben.
Die Staatsanwaltschaft legt dem zur Tatzeit 22-jährigen im Hause seines Großvaters lebenden arbeitslosen Angeschuldigten zur Last, wahrscheinlich bereits am Abend des 30.09.2015 nach einer verbalen Auseinandersetzung seinen Großvater, der in seiner Wohnung gestürzt war, mit dem Fuß mehrmals so heftig gegen den Oberkörper getreten zu haben, dass der am Boden Liegende hierdurch unter anderem eine Rippenserienfraktur mit Anspießungsverletzungen am rechten Lungenflügel erlitt. Der Angeschuldigte soll seinen Großvater anschließend auf das Sofa im Wohnzimmer geschleppt und ihm dort noch Faustschläge in das Gesicht versetzt haben. Anschließend soll er den bereits Bewusstlosen auf dem Sofa liegen lassen haben, ohne sich weiter um ihn zu kümmern.
Nach dem Ergebnis der Ermittlungen verstarb der Großvater an den ihm vom Angeschuldigten zugefügten Verletzungen innerhalb weniger Stunden nach der Tat auf seinem Sofa. Entdeckt wurde der Tote erst am 02.10.2015 durch eine zufällig im Anwesen vorbei kommende Nachbarin.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeschuldigten vor, bei seinen massiven Tritten gegen den wehrlos am Boden Liegenden dessen Tod zumindest billigend in Kauf genommen zu haben.
Ob der Angeschuldigte zur Tatzeit alkoholisiert war, ließ sich im Nachhinein nicht mehr überprüfen, da die Tat erst geraume Zeit später aufgedeckt wurde. Unter Zugrundelegung der Angaben des Angeschuldigten zu seinem Alkoholkonsum vor der Tat schließt der von der Staatsanwaltschaft beauftragte Sachverständige in seinem vorläufigen Gutachten eine erhebliche Verminderung der Schuldfähigkeit nicht aus.
Der Angeschuldigte befindet sich seit dem 05.10.2015 in Untersuchungshaft.
Quelle: Staatsanwaltschaft Ansbach