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Symbolbild Ansbach. Foto: Pascal Höfig
Symbolbild Ansbach. Foto: Pascal Höfig

Ansbacher Lokalrunde: La Corona – Restaurant & Vinothek – ausgezeichnet ausgezeichnet

Ansbacher Lokalrunde: La Corona – Restaurant & Vinothek – ausgezeichnet ausgezeichnet

Das „Wirtshausschild“ über dem Tor des Kronenhofs am Johann-Sebastian-Bach-Platz erinnert an den Gasthof „Zur Krone“, der früher hier beheimatet war. Heute strahlt hier ein wenig versteckt im Innenhof des ehemaligen Stadtpalais der Grafen von Seckendorff in der Fußgängerzone zwischen Residenz und Gumbertuskirche das La Corona (italienisch: corona = Krone) – in vielerlei Hinsicht eine kostbare Rarität.

Mit wechselnden Themenkarten und saisonalen Gerichten in Restaurant und Vinothek nimmt das Ehepaar Gerg seine Gäste auf eine lukullische Reise zum Genießen mit. Dazu bedient man sich bester Produkte aus der fränkischen Heimat oder, wenn es die Zutaten gar nicht oder nicht in hoher Qualität gibt, in Genussregionen außerhalb Frankens.

Das beginnt schon einmal mit einer Olivenölverkostung. Weinverkostung kennt jeder, aber Olivenölverkostung? Mutet im ersten Moment etwas speziell an, denn für die meisten ist Olivenöl eben einfach immer gleich Olivenöl, aber Öl pur zu probieren hat durchaus seinen Reiz. Nur mit Salz und frischem Brot wird schon der Ölanfänger unglaubliche Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten feststellen können – sei es in Farbe, Geruch oder Aroma.

Die Auswahl der angebotenen Speisen ist klein, aber dafür fein. Die „kleinen und großen Sünden“, wie der Hausherr zu sagen pflegt, sind ein kleinwenig kostspielig, aber ganz großartig köstlich! Und schließlich gönnt man sich einen Besuch im La Corona ja auch nicht jeden Tag, schon alleine deshalb, weil das Restaurant nicht jeden Tag geöffnet hat.

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Je nach Jahreszeit und Wetter sitzt man hier zwischen edlen Weinen oder im lauschigen Kronenhof und darf mit allen Sinnen genießen.

Momentan (vom 14. Januar bis 12. Februar) steht das „Italien der großen Seen“ auf dem Programm. Und weil Italien das Land des dolce far niente, des genüsslichen Nichtstuns, ist, müsst Ihr also nichts weiter tun als beim Gewinnspiel mitzumachen. Donat Gerg, der Vorname leitet sich vom Lateinischen „donatus“, der Geschenkte ab, ist heute auch „il donatore“ (italienisch) – der Schenkende – und lädt 2 Personen zum Drei-Gänge-Menü ein. (Gewinnspiel-Bedingungen) Serviert werden:

Venezianisches Fischsüppchen

Brust vom Trentiner Berglamm mit Rosmarin und Thymian braisiert, mit Peperonata und gebratener Orangen-Rosmarin-Polenta

oder zur Wahl

Schnitzelchen vom Götteldorfer Milchkalb mit Zitronen-Kräuter-Sauce auf hausgemachten Fettucine

Orangencreme mit Campari-Gelee

 

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Das dürfte Euch schmecken, denn auch namhafte Gastronomie-Führer überschlagen sich mit Lob und Auszeichnungen für La Corona. Doch was steckt hinter dem Restaurant, das nach Falstaff 2015 zu den besten 300 Gasthäusern in Deutschland zählt? Wir haben uns mit Donat Gerg zum Speed-Dating bei Slow Food getroffen:

Wann und wie ist die Idee zum La Corona entstanden?

2001 wurde die Idee geboren, im Kronenhof eine Weinhandlung mit kleiner Speisekarte zu eröffnen. „Große Weine – Kleine Sünden“ war das Motto für ein Kulinarium ähnlich einer Enoteca. Nach einer längeren Umbauphase hatten wir im September 2002 die ersten Gäste empfangen. Bald fanden Familienfeiern und Geschäftsessen statt, und der Wunsch nach kompletten Menüs wurde lauter. Diese Entwicklung war ein Selbstläufer, dem wir gerne entsprochen haben, so dass schon nach wenigen Jahren ein Restaurant mit komplettem Speisenangebot und umfangreicher Weinkarte entstand.

Wofür steht das La Corona?

Hochwertige Zutaten von optimaler Frische und Reife, sorgfältige Zubereitung mit Liebe und Leidenschaft, außergewöhnliche Weinkultur zu fairen Preisen – die völlig entspannte Art des Genießens.

Was vermissen Sie in Ansbach?

Einen Masterplan der Stadtpolitik, dem jeder Bürger entnehmen kann, wie sich Oberbürgermeisterin und Stadtrat unsere Stadt in 20 Jahren vorstellen. Planungskosten für einen Parkplatz und ein Sprungturm im Freibad sind keine Indizien für zukunftsweisenden Gestaltungswillen. Ansbach verdient Perspektiven!

Was macht Ansbach einzigartig?

Das Leben lehrt, dass man mit Superlativen geizen sollte. Ansbach ist eine wunderschöne und reizvolle Stadt, die noch auf den Prinzen wartet, der sie wachküsst.

Was wollten Sie schon immer einmal loswerden?

Da habe ich aktuell kein Mitteilungsbedürfnis. Als Freund des gesprochenen und geschriebenen Wortes sage oder schreibe ich meine Meinung gerne unmittelbar, was gelegentlich auch der Tagespresse zu entnehmen ist.

Mit welchem Prominenten würde Sie gern einmal beim Essen zusammensitzen?

Mit Prominenten oder solchen, die sich dafür halten, habe ich nichts am Hut. Meist dreht sich deren Universum um sie selbst. Das ist höchst langweilig. Da ziehe ich Gespräche mit scharfsinnigen und sinnenfrohen Menschen vor.

Was inspiriert Sie?

Reisen ist unsere große Leidenschaft. Fremde Menschen, Länder und Kulturen entführen uns in eine andere Welt und lassen uns unser Leben mit Abstand von außen betrachten. Das entspannt, macht den Kopf frei für neue Ideen und inspiriert ungemein.

Genießen bedeutet …?

Mit allen Sinnen teilhaben. Gemeinsam mit anderen mit Vernunft und Verstand – mit Augen, Nase, Gaumen, Ohren und Fühlen – den eigenen Mittelpunkt finden.

Was bringt Sie zum Lachen?

Eigene Missgeschicke und geistreiche, schlagfertige Bonmots.

Ihr Lieblingswein?

Eine häufig gestellte Frage, aber die Wein-Welt ist so riesengroß. Letztlich kommt es bei der Wahl des Weines auf den Anlass und auch auf das Essen an. Auf einen Wein kann man sich da nicht festlegen. Aber ich bevorzuge rote und weiße Burgunder, Grüne Veltliner und natürlich den Riesling – für mich der König der weißen Reben. Ebenfalls nicht fehlen darf selbstverständlich ein gut gereifter Barolo, der König der Weine!

Was essen Sie nicht?

Industriefood à la Ravioli aus der Dose und andere „Errungenschaften“ des Ernährungs-Business sind mir ein Graus; niemand weiß so recht, was drin ist und ob alles wahr ist, was draufsteht. Auch Billigware aus zweifelhafter Produktion und Fleisch von gequälten Tieren aus Massentierhaltung sind für mich und auch für unsere Gäste tabu.

Ihr Leibgericht?

Vom Einfachen das Beste – mit Liebe, Geduld und Leidenschaft zubereitet.

Der größte Frevel in der Küche?

Da gibt es natürlich mancherlei Unsitten, um möglichst billig und anstrengungsfrei zu kochen. Aber Päckchen-Saucen gehören wohl zu den schlimmsten Missständen. Eine feine Sauce zu kreieren, verlangt beste Zutaten, Können und ein wenig Ausdauer – sie ehrt jeden Koch, der etwas auf sich hält. Das schätzen unsere Gäste!

Ihr persönliches Laster?

Oh je! Wirklich nur ein Laster? Nein, so viel Zeit haben wir gar nicht im Rahmen dieses Gesprächs …

Worüber ärgern Sie sich bei einem Gast?

Gott sei Dank eine äußerst rare Spezies in unserem Restaurant. Dafür sorgen wir auch selbst, denn Gäste, die unser Personal schnoddrig und herablassend behandeln, bekommen keinen Tisch mehr! Was übrigens auch für ehemalige Vorstandsvorsitzende von DAX-Konzernen gilt!

Verraten Sie uns zum Schluss noch Ihre Lieblings-Anekdote?

Otto Graf Lambsdorff ließ vor einigen Jahren während der Bachwoche einen Tisch im Nichtraucher-Bereich reservieren. Seine Gäste speisten und tranken mit Genuss, und der Graf unterhielt sie formidabel. Zu später Stunde holte er geistesverloren Zigarillo und Feuerzeug aus seinem Jackett, zündete an und nahm genüsslich einen Zug. Die Reaktion der Gräfin: „Ottochen, der Chef schaut schon streng!“, womit sie mich meinte, denn ich stand gerade hinter ihm am Käsewagen. Daraufhin löschte Graf Lambsdorff den Zigarillo sofort. Später als er ging, nahm er meine Hand zum Abschiedsgruß in seine beiden Hände und fragte: „Hab‘ ich mich sehr schlecht benommen?“ Meine Antwort können Sie unschwer erraten.

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La Corona – Große Weine, kleine Sünden

Restaurant & Vinothek

Johann-Sebastian-Bach-Platz 20

91522 Ansbach

Telefon: 0981 9090130

Homepage

Öffnungszeiten: Donnerstag bis Samstag 18:00 bis 22:00 Uhr

Mittagstisch und Sondertermine für Gruppen gerne nach Vereinbarung.

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