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Symbolbild Ansbach. Foto: Pascal Höfig
Symbolbild Ansbach. Foto: Pascal Höfig

Prüfen, Rufen, Drücken!

Was ist zu tun wenn plötzlich eine Person bewusstlos zur Seite kippt und kein Lebenszeichen mehr erkennbar ist?

„Ab sofort zählt jede Minute, um diesen Menschen zu retten“ sagt Notarzt Sebastian Eibicht. Jetzt heißt es prüfen, ob noch Lebenszeichen erkennbar sind, dann den Rettungsdienst rufen über 112 (int. Notrufnummer) und danach drücken, also eine Herzdruckmassage beginnen.

Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört in solchen Fällen der schnellstmögliche Einsatz eines Defibrillators, einem Notfallgerät, welches das Herz-Kreislaufsystem wieder in Gang setzen kann.

Wie der „Defi“ richtig angewendet wird, demonstrierte der Notfall-Arzt Sebastian Eibicht und die beiden Anästhesie-Pfleger Daniel Schnupp und Daniel Strauß, alle vom Klinikum Ansbach, an zwei Tagen im Brücken-Center Ansbach.

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In allen öffentlichen Gebäuden ist es Vorschrift ein solches Notfallgerät bereit zu halten (im Brücken-Center z.B. an der Info). Immer häufiger werden sie auch an öffentlichen Orten wie Marktplätzen oder Veranstaltungsgeländen bereitgestellt.

Der Arzt Sebastian Eibicht erläutert: „Im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstandes in denen kein Defibrillator eingesetzt wird, sinkt die schadlose Überlebenschance pro Minute um 10 %. Das Notfallgerät ist „Narrensicher“, also sehr einfach zu bedienen, weil es dem Anwender automatisch in lauter Sprache sagt, was zu tun ist.

  1. Schritt : Den Defibrillator öffnen – eine Stimme erteilt sofort automatisch Instruktionen. Man wird angewiesen die Kleidung vom Brustkorb des Bewusstlosen zu entfernen, damit die weißen Kontaktplatten (Elektroden) angeklebt werden können um die Funktion des Gerätes zu gewährleisten.
  2. Schritt : Die Kontaktplatten (Elektroden) gemäß der Abbildungen und Beschriftung an Brust und Rippen anbringen.
  3. Schritt : Das Gerät analysiert automatisch die Herzfrequenz des Bewusstlosen und reagiert je nach Zustand. Damit wird ein falscher Gebrauch des Gerätes am gesunden Herzen verhindert und ein effektiver Einsatz ermöglicht.
  4. Schritt : Der Patient darf während und nach der Analyse nicht berührt werden. Nun werden die Kontaktplatten geladen und ein roter Knopf beginnt zu blinken. Die Ansage des Gerätes weist an, den Knopf zu drücken um so den Stromschock zu starten. Zwischen den beiden Elektroden werden Stromstöße abgegeben um das Herz zu reanimieren.
  5. Schritt : Nun wird darauf hingewiesen eine Herzdruckmassage durchzuführen.
  • Den Bewusstlosen in Rückenlage bringen.
  • Danach in knieender Positiion eine gespreizte Hand auf das untere Drittel des Brustbeines positionieren und die zweite Hand darüber legen
  • Arme möglichst senkrecht halten
  • Anschließend mit Körperkraft rhythmisch auf den Brustkorb drücken, ca 100mal pro Minute
  • Nach zwei Minuten meldet sich der Defibrillator automatisch neu wie Schritt 3 und danach soll wieder eine Herzdruckmassage erfolgen.
  • Fachleute können den Patienten nach 30 Druckeinheiten zwei mal über Mund oder Nase beatmen.
  • Nach zweimaligem Durchlauf dieser Prozedur werden alle Schritte wiederholt, bestenfalls bis der Patient zu sich kommt oder der Rettungsdienst eintrifft.

Notarzt Sebastian Eibicht ermahnt seine Zuhörer: „Wenn es um Leben und Tod geht, ist Scheu oder Angst fehl am Platz! Man macht es nur verkehrt, wenn man nichts tut.“

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