1.Rollhockey-Bundesliga: Kurzeinsatz im zweiten Endspiel
Am Ziel aller Träume: Ansbacher ist Deutscher Meister
Es ist vollbracht. Der Ansbacher Roman Kaas hat mit seinem Erstligaklub ERG Iserlohn die Deutsche Rollhockeymeisterschaft geholt. In einer nervenaufreibenden Finalserie („Best-of-three“) sicherten sich die Sauerländer am Ende im Sechs-Meter-Schießen den entscheidenden zweiten Sieg. Für die ERG (zuletzt 2009 Champion) war es die bereits siebte Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Vize-Meister und Vorjahres-Doublesieger Herringen verspielte dagegen innerhalb von wenigen Tagen beide möglichen Titel. Während auf der einen Seite also getrauert wurde, durfte auf Seiten der ERG auch ein Ansbacher mitjubeln.
Kaas wechselte zu dieser Saison in den Westen Rollhockey-Deutschlands und übernahm hinter dem deutschen Nationalkeeper Patrick Glowka die Rolle der Nummer Zwei. Nach seinen Einsätzen im Europapokal (gg. den späteren französischen Vize-Meister SA Merignac) und deutschen Pokal (gg. den ERSC Schwerte) bildete der Gewinn der Meisterschaft die Krönung einer ereignisreichen, aber auch kräftezehrenden Saison. Bis zu zweimal die Woche ging es für den 23jährigen ins 325km entfernte Iserlohn: „Das war natürlich erstmal eine große Umstellung und sicherlich nicht immer ganz einfach. Unter dem Strich ist es diese Erfahrung allerdings auf jeden Fall wert gewesen.“ Kaas durfte sich dort Woche für Woche mit einigen der besten Spieler Deutschlands messen. Während es dabei in erster Linie darum ging möglichst viel zu lernen, rutschte der junge Torhüter im zweiten Finalspiel doch nochmal unverhofft in den Mittelpunkt.
Beim Stand von 0:0 handelte sich Stammtorhüter Glowka eine blaue Karte ein, im Rollhockey gleichbedeutend mit einer 2minütigen Zeitstrafe samt direkten Freistoß. Kaas behielt im Duell mit dem deutschen Nationalspieler Lucas Karschau jedoch die Nerven. Mit dem linken Rollschuhe kratzte der Ansbacher die Kugel vor über 500 Zuschauern aus dem oberen Winkel. Trotz dieser Parade sollte die Titel-Entscheidung um einen Tag verschoben werden. Herringens Hages verschob die Iserlohner Feierlichkeiten mit seinem Drehschuss-Kracher zum 1:0-Sieg um 24 Stunden.
Im dritten und entscheidenden Spiel schien die Best-of-three-Serie zu Ungunsten der ERG zu kippen. Nicht weniger als vier (!) Mal liefen die Sauerländer einem Rückstand hinterher, zeigten aber auch welch großer Willen in diesem Jahr vorhanden war. Das Sechsmeter-Schießen brachte schließlich die Entscheidung.
Während vier Iserlohner bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft noch die Rollschuhe für Deutschland schnüren werden oder sich andere in die Sommerpause verabschiedet haben, geht es für Roman Kaas eine Etage tiefer nahtlos weiter. Dort befindet er sich seit Mitte April auch wieder mit seinem Heimatverein ESV Ansbach Eyb Rollhockey im Ligabetrieb. Eine Gastspieler-Lizenz ermöglichte es dem Wahl-Würzburger auch in der 2.Bundesliga Süd keine Partie zu verpassen. Bereits in zwei Wochen geht es für die Mittelfranken weiter: Dann geht es zum „Ost-Wochenende“ nach Gera und Chemnitz.