Am Dienstag hat die Polizei mit Hunden die Suche nach dem vermissen Landwirt aus Ebersdorf, Gemeinde Dietenhofen, fortgesetzt. Der 57-jährige Walter Horneber gilt nach wie vor als dringend tatverdächtig; er war in der Nacht auf den 21. Oktober mit einem Motorroller in ein Waldstück geflohen, nachdem unmittelbar vorher seine drei Scheunen in Flammen aufgegangen waren. Im Waldstück zwischen Ebersdorf und Götteldorf kamen gestern sowohl Man-Trailer als auch ein Leichenspürhund zum Einsatz. Blaulicht Ansbach war mit dabei und hat sich die Arbeit der Polizei und der Hunde einmal genauer angesehen:
Wie verabredet finde ich mich um 9 Uhr in Ebersdorf ein. Kriminalhauptkommissar Peter Bell – ein wirklich dem Hundeeinsatz angemessener Name, wie ich finde – weiß Bescheid, dass ich die Aktion begleiten werde. Die Bereitschaftspolizei ist bereits oder vielmehr noch vor Ort. Das Präsidium hatte die Zahl der Streifen aufgestockt, was von den Anwohnern sehr positiv aufgenommen worden ist. Man hat schlichtweg Angst, dass erneut etwas passieren könnte. Es ist kalt an diesem 28. Oktober, ich hole meinen Schal aus dem Auto und mache meine Jacke bis oben zu. Bei nächtlichen Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt muss es unkuschelig sein, wenn man sich im Wald verschanzt. Deshalb kann die Polizei auch nicht ausschließen, dass Horneber durch die kalten Temperaturen verstorben ist – oder auch Selbstmord begangen hat. Um kurz nach 9 Uhr treffen die Hundeführerinnen mit ihren Hunden in Ebersdorf ein: PHM (Polizeihauptmeister) Anja Tittmann aus Bayreuth hat Samson dabei, einen Hannoverschen Schweißhund, PHM Katrin Meyer aus Nürnberg ihre Bloodhound-Mischlingsdame Amber.
Beide Hunde sind auf die Verfolgung menschlicher Spuren spezialisiert. Für sie heißt es aber zunächst: im Auto warten. Die beiden Hundehalterinnen betreten zusammen mit der Kripo, die ebenfalls in Ebersdorf eingetroffen ist, das Anwesen und bringen „säuberlich“ in eine Tüte verpackt ein vom Vermissten getragenes Kleidungsstück und von ihm benutzte Wattestäbchen mit. Nein, Hund will man wirklich nicht sein. Gemeinsam geht es dann zur einige Hundert Meter entfernten Biogas-Anlage, wo man sich eine verwertbare Spur des Flüchtigen erhofft. Jetzt wird es Ernst – zunächst für Samson. Kurz mal die vielen Leute unter die Lupe nehmen, Pipi machen und dann geht es ab an die lange Leine. Dort bekommt der braune Mischling dann die Geruchsprobe zu schnuppern und legt prompt los, die Nase immer wieder lange am Boden. Schnurstracks geht es über einen Bach, entlang der Jauchegrube, in der der Traktor noch immer feststeckt, und dann Richtung Wald. „Das könnte stimmen“, meint KHK Bell. Direkt am Waldrand ist für mich Schluss, leider. Aber so war es ausgemacht, und wenn was passieren sollte, dann habe ich als bloß Polizeiberichterstatter schlechte Karten. In jedem Fall war es spannend, aber ein bisschen mehr Action wäre schon toll gewesen. Sei’s drum…
Heute Morgen (30.10.2014) suchten dann zahlreiche Polizeibeamte ein Waldstück südlich von Ebersdorf nach dem Vermissten Walter H. ab. Rund 300 Kräfte der Bayerischen Bereitschaftspolizei unter der Leitung der Kriminalpolizei Ansbach suchten dabei eine Waldfläche von rund vier Quadratkilometern nach ab. Die Suche war gegen 17:00 Uhr beendet, nachdem der Vermisste nicht aufgefunden wurde und die Dunkelheit anbrach. Eine weitere Absuche zu einem späteren Zeitpunkt ist derzeit nicht geplant. Wir werden weiter berichten.