„Sie sind das beste Beispiel dafür, dass eine Partnerschaft auch auf Jahrzehnte hinweg sehr gut klappen kann. Dies bedarf allerdings der Pflege und beständigen Weiterentwicklung. Zudem ist ein Jugendaustausch ein extremer Beschleuniger in der Persönlichkeitsentwicklung und eine große Bereicherung“, erklärte Landrat Dr. Jürgen Ludwig bei einem Austausch mit den Teilnehmern der Jugendbegegnung in Mudanya. Gemeinsam mit Kreisjugendpfleger Paul Seltner und Geschäftsführerin Jessica Wieland vom Kreisjugendring Ansbach haben in diesem Jahr neun Jugendliche im Alter zwischen 15 und 19 aus dem Landkreis Ansbach die Partnerstadt Mudanya besucht. Der Landkreis Ansbach unterhält seit 18 Jahren eine intensive Partnerschaft mit Mudanya und es finden jedes Jahr wechselseitig Treffen statt. Doch Freizeit und Erholung stehen bei den Jugendbegegnungen in der Türkei und im Landkreis Ansbach nicht an erster Stelle, sondern interkulturelle Kommunikation: „Es war uns wichtig, dass die jungen Leute die türkische Kultur kennenlernen und ein intensiver Austausch zwischen den deutschen und den türkischen Jugendlichen stattfindet“, erklärt Paul Seltner.
Das Konzept ist auch in diesem Jahr wieder aufgegangen: „Wir haben uns sehr wohl gefühlt. Wir fühlten uns zuhause“, berichtet die 18-Jährige Denise Claus. Auch die beiden 18-Jährigen Michael Achneck und Jakob Bruckner fanden den Aufenthalt toll und waren froh, dass die Kommunikation mit den türkischen Jugendlichen vor Ort so gut geklappt hat. Zudem waren die Jugendlichen sehr von der Offenheit der Menschen überrascht: „Wenn man an die Türkei denkt, dann hat man schon oft das Vorurteil, dass dort die Möglichkeiten begrenzter und die Gesellschaft nicht so offen ist“, erzählt Joshua van Le. Sein Bruder Christopher van Le bekräftigt: Wir waren beispielsweise in einer Klasse zu Besuch. Dort wurde ein holländischer Jugendlicher, der erst seit drei Wochen in der Türkei lebte toll integriert. Wir hatten das Gefühl, er ist schon seit drei Jahren in der Klasse.“
Landrat Dr. Ludwig freute sich, dass die Jugendlichen vor Ort auch Vergleiche ziehen konnten: „Wenn ich im Ausland bin, ist für mich durchaus wichtig zu sehen, was machen wir besser und wo können wir noch von anderen lernen.“ So informierte sich der Landrat beispielsweise bei den Jugendlichen über die Schulen in der Türkei. Der Landkreis Ansbach ist Träger von 26 Schulen und sechs Pflegeschulen und hat mittlerweile einen dreistelligen Millionenbetrag investiert, um beste Bildungsvoraussetzungen für die Schülerinnen und Schüler im Landkreis Ansbach zu schaffen. „Die Schule, die wir in Mudanya besucht haben war sehr schlicht eingerichtet. Aber ich bin erstaunt, dass es dort in jedem Klassenzimmer dennoch eine Smartboard, eine Weiterentwicklung des Whiteboards gab, so Joshua van Le weiter.
Neben dem Aufenthalt in Mudanya stand zudem ein Besuch der Städte Bursa und Istanbul auf dem Programm. Alle sind sich darin einig, dass sie sich im nächsten Jahr aktiv an der Vorbereitung des erwarteten Besuchs aus Mudanya beteiligen werden. Ende Juli/Anfang August 2015 werden 12-15 Jugendliche aus der türkischen Partnerstadt wieder den Landkreis Ansbach bereisen.
Zum Abschluss des Austausches bedankten sich die jungen Reiseteilnehmer noch bei Landrat Dr. Ludwig, dass der Landkreis Ansbach solch eine Jugendbegegnung ermöglicht und schenkten ihm ein von den türkischen und deutschen Jugendlichen bedrucktes Leinentuch.