ANSBACH (pm) – Die Herkunft liegt im Dunkeln, aber für die Gläubigen der katholischen Filialgemeinde Unsere Liebe Frau im Ansbacher Stadtteil Meinhardswinden sind die 14 Kreuzwegstationen ein großer Schatz: Die im Nazarenerstil wahrscheinlich im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts gemalten Ölgemälde, die den Leidensweg Jesu Christi in Jerusalem zeigen, sind nun in einer Broschüre veröffentlicht worden. Pfarrer Wolfgang Neumann hat zu jeder Station Texte verfasst, die so die spirituelle Bedeutung des Kreuzweges verdeutlichen.
Der erste Gottesdienst in der katholischen Filialkirche Unsere Liebe Frau in Meinhardswinden wurde am 23. Dezember 1951 gefeiert. Seither hat sich das Gotteshaus zum Zentrum einer knapp 700köpfigen Gemeinde entwickelt, die zur Pfarrei St. Ludwig gehört.
Wie der 14teilige Kreuzweg in die Meinhardswindener Kirche gekommen ist, darüber gibt es keine Hinweise. Ältere Pfarrangehörige vermuten, so berichtete Pfarrer Wolfgang Neumann, dass der erste Pfarrer in Meinhardswinden, Ernst Mages, ein Heimatvertriebener aus dem Sudetenland, den Kreuzweg aus seiner alten Heimat mit nach Ansbach gebracht hat. Da die Ölgemälde alle keine Signatur enthalten, lässt sich über den Künstler nichts sagen. Lediglich auf der Rückseite eines Bildes ist die Herkunft der Leinwand von der „Malerleinwand-Fabrik A. Schutzmann in München“ nachgewiesen.
Pfarrer Neumann zeigte sich sehr dankbar, dass die Kreuzweg-Bilder nun von Alexander Biernoth reproduziert wurden und jeder Interessierte diese nun eingehend betrachten kann. Für den Geistlichen war es wichtig, für jede Station des Leidensweges Texte zu verfassen, die auch von den Gläubigen gebetet werden können. Die symbolisch ersten Exemplare überreichten Alexander Biernoth und Stefan Diezinger an den Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates, Heribert Rösch, und die Vertreterin der Kirchenverwaltung Christa Bräunlein. Rösch dankte neben Biernoth auch Stefan Diezinger, der die Fotos und Texte druckfertig gemacht und das Heft gestaltet hat. Die Broschüre enthält auch historische Informationen zum Dorf Meinhardswinden und zum Bau der Filialkirche Unsere Liebe Frau.
Die Broschüre ist vor und nach den Gottesdiensten in der Kirche Unsere Liebe Frau Am Anger in Meinhardswinden erhältlich. Auch im Pfarramt St. Ludwig, Karolinenstraße 21, 91522 Ansbach, Telefon 0981/972570, ist das Heft vorrätig.